Giardien - einzellige Parasiten mit "durchschlagender" Wirkung

Bisher sind wir von dieser Seuche verschont worden (klopf auf Holz). Aber da ich immer häufiger davon höre, hier einige Infos dazu.

Es handelt sich um einzellige Parasiten, die im Dünndarm der Wirtstiere (also auch des Menschen) leben und scheinbar unbehandelbare Durchfälle verursachen. Eigentlich kamen sie nur in südlichen Gefilden vor, sind nun aber immer weiter in den Norden verbreitet.

Oft sind Welpen und Jungtiere betroffen. Aber auch ältere Tiere, deren Immunsystem durch eine andere Erkrankung geschädigt ist. Allerdings sind die meisten dabei munter und haben einen völlig normalen Appetit, nehmen allerdings rapide ab (sie kümmern). Besonders auffällig ist, dass der Kot fast angenehm, süßsauer-aromatisch riechen soll, im Gegensatz zu den sonstigen Durchfällen. Da wir keine solchen Befall hatten, kann ich dazu leider keine genaue Aussage treffen. Auch die Farbe ist wohl eher angenehm, nämlich hell und gelblich, statt wie sonst dunkel und braunschwarz oder gar graugrün.

Da Giardien Parasiten sind, lassen sie sich nicht mit Antibiotika bekämpfen. Auch die sonst verwendeten Wurmmittel können diesen Parasiten nicht das Geringste anhaben. Nur ganz spezielle Medikamente können Abhilfe schaffen. Der Nachweis von Giardien im Kot ist allerdings schwer, da sie nicht mit jedem Stuhlgang ausgeschieden werden. Oft beginnt die Ausscheidung erst 2-3 Tage nach Beginn des Durchfalls.

Also:
Sammelkotprobe machen (Kot über mehrere Tage sammeln) und auf Giardien testen lassen, da ein einfacher Test am Mikroskop nicht ausreicht. Auch der Schnelltest sagt nur, ob das Tier in diesem Moment gerade ausscheidet!

Wichtig:
Ist das Ergebnis positiv, muss der Test 4 Wochen nach der Behandlung wiederholt werden, und dann wiederum ein drittes Mal 4 Wochen später! Nur dann kann man sicher sein, dass man die Viecher los ist.

Übrigens:
Bei einem positiven Ergebnis müssen alle Tiere im Haushalt behandelt werden (auch Hunde). Es handelt sich um eine sog. Zoonose (von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheit), so dass bei geringstem Verdacht und Symptomen wie Durchfall, auch der Mensch getestet werden sollte

Dies hier ist übrigens ein sehr guter Text von einem Tierarzt zum Thema Panikmache mit Giardien! Denn, wenn das Immunsystem intakt ist, können einem die Giardien auch nichts weiter anhaben.

Hier einige Mittel, die helfen sollen. Vor Verabreichung aber bitte jemanden befragen, der sich damit auskennt! Diese Tipps kommen von der Katzentheke, die gerne weiterhilft: http://www.katzentheke.com/shop/

Panacur (Wirkstoff: Fenbendazol; ein Entwumungsmittel)
ist angeblich ein gutes Mittel, soll aber mittlerweile nicht mehr richtig wirken, da die meisten Stämme inzwischen dagegen immun sein sollen. Kann als Nebenwirkungen Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.

Metronidazol (ein Antibiotikum; ist in mehreren Mitteln enthalten):
tötet die Giardien aber nicht, sondern hemmt nur deren Vermehrung und hat wohl extreme Nebenwirkungen. Diese können variieren von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Anfällen, Hautausschlägen, Fieber, Blut im Urin, Leberentzündung sowie Veränderungen im Blutbild und Kitten überleben sehr selten diese Prozedur. Und auch hier haben sich bereits Resistenzen gebildet.

Beide Medikamente greifen allerdings nicht nur die Parasiten, sondern auch die Darmflora an. Zeitgleich sollte daher während der Behandlung sowie mindestens 4-8 Wochen nach der Behandlung die Darmflora mit natürlichen Darmbakterien unterstützt werden.

Spartrix (Wirkstoff Carnidazol)
ist ein Mittel, das eigentlich für Tauben entwickelt wurde. Man hat aber herausgefunden, dass es bei Katzen gegen Giardien hilft. Hier gibt es noch keine Resistenzen.
Eine Katze benötigt hiervon je 500 g Körpergewicht 1 Tablette. D.h. wenn die Katze 4 kg wiegt, dann sind es 8 Tabletten.

Nebenwirkungen sind bisher keine bekannt und es wurde wohl auch schon bei schwangeren Tieren angewandt. Oft wird der Durchfall schon am nächsten Tag besser. Spätfolgen sind (bis jetzt) auch keine bekannt. Positiv wäre auch, dass Spartrix relativ kurz gegeben wird und nicht über Wochen wie Panacur oder Metronidazol, welches die ganze Magendarmflora zerstört. Allerdings gibt es noch keinerlei Informationen über Spätfolgen!

Meine bevorzugte Wahl:

Homöopathisch: Behandlung mit einer Giardien-Nosode C30 oder D30. Die Nosode akut täglich für 3-4 Wochen geben, dann ausschleichend auf 2x wöchentlich runter gehen, dann 1x wöchentlich bis 1x monatlich. Das ist nicht schädlich und hat auch nicht diese furchtbaren Nebenwirkungen wie die Chemiekeulen.

Kolloidales Silber: Oral und auch zum Reinigen der Umgebung. Einfach händelbar. Und ohne Nebenwirkungen. Mein Favorit! Eigentlich bei fast allen Erkrankungen.

Chinesische Kräuterheilkunde: Die chinesische Kräuterheilkunde hat speziell für die Bekämpfung von Giardien die Giardex Formel entwickelt. Giardex tötet die Parasiten bevor sie ins Zystenstadium kommen.Da es sich hier um natürliche Kräuter handelt, kommt es nicht zu Nebenwirkungen. Außerdem entwickeln die Giardien keine Immunität gegen Giardex und kann das Mittel notfalls auch langfristig gegeben werden.

Dabei unterstützend über den gesamten Behandlungszeitraum (und länger):

  • kolloidales Silber (ein natürliches Antibiotikum).
    Soll z.B. in einzellige Bakterien eindringen und dort das für die Sauerstoffgewinnung zuständige Enzym blockieren. Der Stoffwechsel des Parasiten kommt so zum Erliegen und er stirbt ab.
  • Bio-Kokosöl
    Giardien sollen angeblich auf Kokosöl empfindlich reagieren. Kokosöl soll eine entgiftende Wirkung haben und den Stoffwechsel fördern. Eine tägliche Gabe scheint Neuinfektionen vorzubeugen.
  • L-Lysin (eine essentielle proteinogene a-Aminosäure).
    Sie steigert die Abwehrkräfte und hilft so Krankheiten zu bekämpfen.
  • Ester-C (spezielles Vitamin C).
    Zur Unterstützung des Immunsystems, ist aktiv an der Abwehr von Viren und Bakterien beteiligt, indem es sich hauptsächlich in den Leukozyten anreichert und aktivierte T-Zellen unterstützt.
  • Taurin (eine Beta-Aminoethansulfonsäure deren Eigensynthese bei Katzen nur sehr gering ist).
    Steigert die Abwehrkräfte und verhindert lebensbedrohliche Mangelerscheinungen. Taurin sollte aber sowieso täglich gefüttert werden.
  • MSM (Methylsulfonylmethan)
    soll mit Toxinen im Körper reagieren und sie inaktivieren und beschleunigt so deren Ausscheidung. Soll angeblich die Parasiten daran hindern kann, die Schleimhautoberflächenrezeptoren zu erreichen.
  • Natürliche Darmflora zum Wiederaufbau des geschädigten Darmmilieus.

Natürlich muss bei allen Behandlungen alles gewaschen und desinfiziert werden und auch die Katzenklos nach jedem Kotabsatz total erneuert werden.


Genereller Futtercheck: Füttere ich meine Katze artgerecht?
Oft ist artfremdes Futter der Auslöser für viele Erkrankungen und das Einnisten von Parasiten. Giardien ernähren sich zum Beispiel von Kohlenhydraten!  Daher: Futterwechsel. Und zwar nicht auf die Diätfuttermittel des Tierarztes, sondern auf artgerechtes Futter ohne ein Zuviel an Kohlenhydraten! 

Hier geht es zu dem Futter, welches uns unsere Freundin Birga, die Katzenexpertin, vor vielen, vielen Jahren empfohlen hatte.

Sollte, warum auch immer, dieses Futter nicht mehr angenommen werden (das kann zum Beispiel passieren, wenn das Tier krank gewesen ist und die Erkrankung mit dem Futter in Verbindung bringt), sprechen Sie mich bitte an, wir finden eine passende artgerechte Alternative.

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