Biologisch artgerechte Rohfütterung (B.A.R.F.): Gesundheit und Freude für Ihre Katze

Einer Katze zuzusehen, wie sie mit Genuss einen Hühnerflügel bearbeitet und verzehrt, ist auch für den Katzenbesitzer ein echtes Schauspiel.

Neben der optimalen Ernährung an sich kann die Katze bei der Rohfütterung auch ihre natürlichen Instinkte richtig ausleben: Beute halten und ggf. damit spielen, rupfen, auseinandernehmen und Stückchen für Stückchen verspeisen.

Gekochtes Fleisch ist – ebenso wie für den Hund – für Katzen ungeeignet, denn mit dem Kochen gehen Taurin (eine organische Säure mit einer Aminogruppe und für Katzen essentiell) und andere lebenswichtige Aminosäuren, Vitamine und Enzyme größtenteils verloren und müssen hinzugefügt werden.

Die immer wieder angeführten Bedenken, in rohem Fleisch seien Bakterien und Parasiten, sind schlichtweg falsch. Auch die Beutetiere unserer wilden Katzen sind nicht steril und gerade die Katzen, die Auslauf haben, sind just die gesündesten. Durch den kurzen Darm und die aggressive Magen-Darm-Flora sind Katzen immun gegenüber Bakterien wie Salmonellen und Parasiten.

Auch sind roh ernährte Katzen viel widerstandsfähiger gegen Wurmbefall. Mit Würmern hat der Katzenkörper meist nur zu kämpfen, wenn die Darmflora durch Fertignahrung, chemische Entwurmungen und die Gabe von Antibiotika weitgehend zerstört wurde – was leider häufig der Fall ist.

Auch verursacht selbst hergestelltes Rohfutter keinerlei Mangelerscheinungen und -beschwerden, wie so oft behauptet wird. WENN man es richtig macht. Es ist nicht damit getan, nur Hühnchen mit geraspelter Möhre zu füttern.

Auch wenn das eine Weile gut gehen mag, ist es dennoch eine Mangelernährung. Auch wenn die Miez zunächst gesund wirkt, auf lange Zeit werden gesundheitliche Probleme auftreten. Bei der einen Katze früher, bei der anderen später.

Wie man schnell feststellt, ist es also nicht damit getan, die Katze allein mit rohem Fleisch zu ernähren, um ihr eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu bieten. Hier kommt nun das sog. BARFEN ins Spiel. B.A.R.F. heißt – praktisch Neudeutsch – übersetzt Biologisch Artgerechtes Rohes Fleisch. (BARF kommt eigentlich aus dm Englischen: Biologically Appropriate Raw Food).

Beim BARFEN schaut man sich die Beute in der freien Wildbahn an und ahmt diese nach:

In einer Maus ist nicht nur Fleisch enthalten, sondern auch

  • Mineralien (z.B. im Blut)
  • Calcium (Knochen)
  • Ballaststoffe (z.B. Fell, Mageninhalt -> Kräuter, Pflanzen)

Diese Bestandteile würde man durch z.B. durch Folgende ersetzen:

  • Mineralien -> Natursalze
  • Calcium -> Calciumpräparate
  • Ballaststoffanteil -> Gemüse

Das Futter beim BARFEN sollte Muskelfleisch, Organe, Fett, Knochen, pflanzliche Inhaltsstoffe, Vitamine und Aminosäuren etc. enthalten, die in etwa dem Gleichgewicht und der Zusammensetzung entsprechen, die in der Nahrung der wilden Vorfahren unserer Hauskatzen enthalten sind.

Auf die Rohfütterung im Einzelnen möchte ich hier nicht tiefer eingehen, denn das würde den Rahmen der Webseite sprengen.

Es gibt gute Bücher zum Thema und auch im Internet gibt es aber diverse Foren, die Hilfestellung, samt Fütterungsplänen, bieten.

Wichtig ist natürlich die Auswahl einer guten Fleischqualität: Das Fleisch muss einen entsprechenden Fettanteil haben, die Schlachttiere sollten gesund ernährt worden sein und natürlich dürfen keine Hormone oder Antibiotika im Schlachtfleisch vorhanden sein.

Aber Achtung: rohes Fleisch kann sehr schnell Keime anziehen und sollte daher schnell gefressen und nicht länger liegen gelassen werden (wozu Katzen durchaus neigen)!

BARFEN für Hunde ist leichter als für Katzen. Insbesondere bei Katzen ist auf eine ausreichende Menge an Taurin zu achten. Aber wer sich vorher genauestens darüber informiert, wie der Bedarf für sein Tier berechnet werden muss, wird mit einiger Übung auch mit dem BARFEN für seine Katzen gut zurechtkommen.


Welche Zutaten eignen sich für die Rohfütterung der Katze?

Fleisch:

Im Prinzip kann die Katze jede Art von Fleisch fressen, aber sie benötigt Abwechslung: Füttern Sie sie im Wechsel Rind, Kaninchen, Wild, Ziege und Schaf. Das Fleisch kann und soll natürlich mit dem Fett verfüttert werden und ebenso sollten Innereien wie Herz, Leber, Mägen gegeben werden. Besonders gern mögen Katzen meist Geflügel und auch Knochen. Wie beim Hund gilt: Rohe Knochen, auch die des Geflügels, splittern nicht und können von der Katze hervorragend verwertet werden. Nur gekochte Knochen sollten von den Tieren fern gehalten werden.

Auf Schweinefleisch sollte jedoch überwiegend verzichtet werden. Zwar gibt es die gefürchtete Aujeszky-Krankheit, die durch Schweinefleisch übertragen wird, bei uns schon seit Jahrzehnten (bei uns in Deutschland) nicht mehr. Dennoch sollte auf Schwein verzichtet werden. Denn im Gegensatz zu allen anderen Fleischsorten ist das Schweinefleisch sehr fetthaltig, denn es enthält in den einzelnen Zellen hohe Fettanteile. „Mageres“ Schweinefleisch existiert nicht. Und: das Schweinefleisch ist, unabhängig vom Fettanteil, besonders cholesterinhaltig. Das Bindegewebe des Schweins ist dem des Menschen und dem von Katze und Hund außerordentlich ähnlich. Die schwefelhaltigen Bestandteile des Schweinefleischbindegewebes lagern sich im Bindegewebe des Organismus an und führen dort zu schleimigen Aufquellungen. Die schleimigen Substanzen lagern sich wiederum im gesamten mesenchymalen Gewebe ab, also auch in Bändern, Sehnen und Gelenkknorpeln des Bewegungsapparates. Zudem besitzt Schweinefleisch einen extrem hohen Anteil an Histamin und das wiederum ist maßgeblich für allergische Reaktionen verantwortlich. Also, besser nur ab und an verfüttern und dann auch nur, wenn man sicher wirklich sein kann, dass das Fleisch „sauber“ ist. Die Aujeszky-Krankheit ist eine ganz entsetzliche Krankheit mit einem qualvollen Tod.

Fisch:

Viele Katzen lieben Fisch. Geben Sie Ihrer Katze vorzugsweise Salzwasserfische, denn diese sind aufgrund ihres hohen Gehaltes an Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren am besten für den Katzenorganismus geeignet.

Getreide und Gemüse:

Da die Katze kaum Kohlenhydrate und Ballaststoffe benötigt, sollte Getreide nur in minimalen Mengen gefüttert werden. Aber natürlich kann man zum Fleisch Getreideflocken wie z. B. Reisflocken, Maisflocken, Weizenkleie und Haferkleie geben, die zuvor in Wasser aufgeweicht wurden. Auch reifes Obst und gekochtes und zerkleinertes Wurzelgemüse können den Fleischbrocken beigemischt werden.

Eier:

Rohe Eier sind wertvolle Vitamin-A-Lieferanten. Optimal ist es, wenn die Katze pro Woche drei Eier bekommt, um den Bedarf dieses Vitamins decken zu können.

Milchprodukte:

Hüttenkäse, Kefir und Quark, also alle laktosefreien Milchprodukte, können der Katze hin und wieder bedenkenlos gegeben werden. Milch sollte nur laktosereduziert angeboten werden und dies auch nur dann, wenn die Katze von klein auf daran gewöhnt ist und die entsprechenden Bakterien im Darm existieren.

Taurin:

Katzen benötigen unbedingt Taurin. Dies findet sich u. a. im Herzmuskelfleisch und in Meeresfrüchten. Wenn Ihre Katze Taurin nur in geringem Maße oder gar nicht durch die Rohfütterung bekommt, weil sie Fleisch-Innereien und Meeresfrüchte nicht mag, sollten Sie ihr Taurin-Tabletten / -Pulver geben (ca. 350 bis 500 mg/Tag).

Sonstiges:

Katzen benötigen Grasfasern, um ihren Darm zu reinigen und durch das Putzen verschluckte Haare zu verdauen. Deshalb sollten Katzen, die reine Wohnungskatzen sind, stets Katzengras und Katzenminze zur Verfügung haben. Auch Calcium wird von der Katze gebraucht. Mag sie keine Knochen oder Hühnerflügel, kann man das fehlende Calcium in Form von geriebenen Eierschalen zusetzen, die man über das Fleisch streut. Auch das notwendige Salz, das sonst in den Knochen steckt, kann mit einer kleinen Prise, die man auf das Fleisch gibt, zugeführt werden. (Bitte kein Kochsalz verwenden, sondern auf Mineral-/Kristallsalz zurückgreifen.)

Man sieht, Barfer stehen vor einer großen Herausforderung: Bei einer reinen Fleischfütterung erhalten weder Katzen noch Hunde alle notwendigen Nährstoffe im ausreichenden Ausmaß.

Barfer versuchen, diesen Umstand durch eine sehr abwechslungsreiche Fütterung auszugleichen (s.o.), können aber meist in keiner Weise nachvollziehen, ob die ausgewählte Nahrung tatsächlich alle notwendigen Nährstoffe enthält. Und leider merkt man Mangelzustände meist erst sehr spät. Hilfreich ist es daher, mit Zusatzprodukten zu arbeiten und trotzdem möglichst abwechslungsreich zu füttern.


Buchtipp: Rohkäppchen und der zahnlose Wolf: B.A.R.F. - Artgerechte Fütterung verstehen und anwenden. Das etwas andere B.A.R.F.-Buch für Hunde und Katzen von Dr. med. vet. Jutta Ziegler

Exkurs: Dürfen Kitten Fisch fressen?

Leider kursieren immer wieder falsche Informationen zur Ernährung von Kitten. Oft warnen Züchter davor, Jungkatzen Dosenfutter zu geben, die Fisch enthalten.

Warum?

Einige Fischsorten enthalten das Enzym Thiaminase. Thiaminase ist ein Enzym, welches Thiamin also Vitamin B1 zerstört. Thiamin, oder auch Vitamin B1, ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem B-Komplex. Es ist für die Funktion des Nervensystems unerlässlich.

Welche Auswirkungen hat ein Thiaminmangel (B1-Mangel)?

Durch den Mangel an Thiamin kommt es zur Zerstörung von Zellen des Hirnstamms. Der Hirnstamm verbindet das Gehirn mit dem Rückenmark und steuert u. a. Funktionen wie Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel. Die Erkrankung beginnt zunächst unspezifisch mit reduzierter Futteraufnahme und manchmal Erbrechen. Als neurologische Symptome kommen eine durch die Kleinhirnschädigung ausgelöste Bewegungsstörung (Ataxie), erweiterte und kaum auf Lichteinfluss reagierende Pupillen, Anfälle, eine Abwärtsbiegung des Halses hinzu. Im Endstadium fallen die Tiere ins Koma und sterben schließlich. (Entspricht zum Beispiel der Beriberi-Krankheit wie wir sie von Menschen her kennen).

Eine hohe Menge des Enzyms Thiaminase kann das Thiamin (das Vitamin B1) zerstören.

Durch eine häufige Gabe von Thiaminase-haltigem Futter kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Und davor haben diese Leute, die empfehlen, Kitten keine Fisch-Produkte zu geben, Angst. (Gerade in der Entwicklungsphase sind natürlich alle Vitamine nochmal besonders wichtig und dürfen auf gar keinen Fall in einen Mangel kommen.)

Wo liegt jetzt der Fehler, dieser (gutgemeinten) Ratschläge? Thiaminase ist hitzelabil und wird beim Kochen oder Braten zerstört.

D.h., alle (Dosen-)Futtersorten, die Fisch enthalten, können auch problemlos an Kitten verfüttert werden, denn alle Dosen werden stark erhitzt! (Manchmal ist es schon gut, sich vorab zu informieren, ehe man die Pferde scheu macht.) Aufpassen sollte man jedoch beim BARFEN (Rohfüttern). Darum befindet sich dieser Exkurs auch auf dieser Info-Seite zum BARFEN.

Achtung: In vielen rohen Süßwasser-Fischarten ist ein hoher Gehalt an Thiaminase enthalten (z.B. Karpfen und alle Weißfische), die bei ausschließlicher Fischfütterung zu Mangelerkrankung führen kann. Darum nur sparsam bzw. in nicht rohem Zustand füttern. Durch Erhitzen wird aber wie gesagt die Thiaminase zerstört. Seefisch ist, was den Thiaminasegehalt angeht, meist unbedenklich (außer Hering, Makrele, Stint und Meeresfrüchte).

Tipp: Wer sicher gehen will kocht, dünstet oder brät den Fisch ohne Gewürze, da beim Erhitzen die Thiaminase zuverlässig zerstört wird. (Achtung: Gräten entfernen, da sie durch Erhitzen zu weich werden und nicht mehr mit verspeist werden sollten, da sie splittern könnten.)

Aber: Das Vitamin B1 ist ebenfalls hitzeempfindlich und wird beim Kochen bis zu 40% zerstört. Da es wasserlöslich ist, geht auch Thiamin an das Kochwasser verloren. Kocht man Katzenfutter selbst, sollte man diese Tatsache im Auge behalten.

Daher ist es manchmal einfacher auf artgerechtes Dosenfutter auszuweichen und nur ab und an roh zu füttern.

Fisch ist ein sehr wertvoller Eiweiß-Lieferant und enthält zudem wenig Bindegewebe, was seinen Nährwert und seine Verdaulichkeit sehr hoch macht. Seine gute Verdaulichkeit macht ihn zur idealen Kost für alte, sensible oder schwache Tiere Mit seinem hohen Gehalt an den wertvollen Omega3 und 6 Fettsäuren wird das Immunsystem, der gesamte Magen-Darm-Trakt und der Stoffwechsel der Katze unterstützt. Weiterhin enthält Fisch reichlich Vitamin D für einen gesunden Knochenstoffwechsel, sowie viele Spurenelemente und Mineralstoffe wie zum Beispiel Jod und Magnesium.

  Thiaminase-freie Fische:

  • Lachs
  • Regenbogenforelle
  • Dorsch und Kabeljau
  • Heilbutt
  • Seelachs
  • Makrele
  • Dorade
  • Rotbarsch
  • Scholle
  • Seehecht
  • Thunfisch (Aber Achtung! Thunfisch ist sehr quecksilberbelastet! Daher nur wenig bzw. gar nicht füttern!)
  • Aal
  • Hecht
  • Barsch

  Thiaminase-haltig:

  • Sardelle
  • Hering
  • Karpfen
  • Stint
  • Zander
  • Brasse
  • Butterfisch
  • Maifisch
  • Neunauge

Öle

Ja, beim BARFEN werden auch Öle benötigt. Okay, wilde „Jäger“ gießen sich natürlich nicht extra Öl auf ihre Maus oder ihren Vogel. Diese Beutetiere enthalten aber auch genug Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren und diese Fettsäuren werden von den Katzen (oder Hunden) dringend benötigt. Füttern wir Menschen unsere Miezen allerdings selber, dann beziehen wir das Fleisch aus dem Laden. Und dieses Fleisch kommt leider meist aus Massentierhaltungen. D.h., den armen Tieren dort fehlt die Sonne und die Bewegung, zudem haben sie auch meist nicht artgerechtes (Kraft-)Futter. Und dies ist wahrscheinlich der Grund, warum bei dem Fleisch dieser Tiere deutlich weniger Omega-3-Fettsäuren enthalten sind als bei Wildtieren.

Ein ausgeglichenes Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren ist allerdings wichtig. Ergo: Omega-3-Fettsäuren müssen hinzugefügt werden. Das schafft man durch die Zugabe von Ölen.

Ich will hierauf allerdings nur kurz eingehen und bitte, auf dementsprechende BARF-Seiten auszuweichen. Nur kurz: Bei Katzen ist nämlich wieder alles ein bisschen anders als bei Hunden.

Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören die a-Linolensäure (ALA) (hauptsächlich in Pflanzen bzw. pflanzlichen Ölen), die Eicosapentaensäure (EPA) (findet man in fettreichem Fisch und in Algen) und die Docosahexaensäure (DHA) (die gibt es auch in fettreichem Fisch und in Algen).

Omega-6-Fettsäuren sind zum Beispiel die Linolsäure (in pflanzlichen Ölen, tierischen Fetten und in Nüssen) und die Gamma-Linolensäure <b<(gla)< b=""> (die gibt es nur in pflanzliche Ölen) und die Arachidonsäure (gibt es nur in tierischen Fetten; wird in jedem tierischen Organismus aus der essentiellen Omega-6-Fettsäure Linolsäure über die Zwischenstufen gamma-Linolensäure (GLA) und Dihomo-gamma-linolensäure (DGLA) synthetisiert oder über die Nahrung aufgenommen)</b<(gla)<>

Hier eine Erklärung, wieso wir der Katze z.B. kein Distel-, Lein-, Hanf- oder Sonnenblumenöl geben sollten (Achtung: etwas wissenschaftlicher):

Katzen können bestimmte Fettsäuren nicht selbst herstellen. Deshalb gehören z.B. die Linolsäure und die alpha-Linolensäure für sie zu den essentiellen Fettsäuren. Diese müssen also über die Nahrung aufgenommen werden.

Ähnlich verhält es sich mit der Arachidonsäure. Arachidonsäure ist lebensnotwendig. Ein Mangel an Arachidonsäure kann zu Störungen der Blutgerinnung führen, zu entzündlichen Hautveränderungen, zu Fettleber oder Nieren-Dysfunktion, zu Infektanfälligkeit, gestörter Wundheilung und vermehrten Entzündungsprozessen im Körper (Rheuma, Arthritis).

Hunde sind in der Lage diese aus gamma-Linolensäure als Vorstufe Di-homo-gamma-Linolensäure selbst umzuwandeln. Katzen können die gamma-Linolensäure nicht umwandeln, da ihnen ein Enzym fehlt, welches jedoch für die Kettenverlängerung* notwendig wäre. Jedoch können Katzen aus Di-homo-gamma-Linolensäure, wie sie in Nachtkerzen- und Borretschöl (und sonst in KEINEM weiteren pflanzlichen Öl!) enthalten ist, über den Einbau einer Doppelbindung Arachidonsäure bilden.

Arachidonsäure wird in den meisten tierischen Organismen – Ausnahme sind wie gesagt Hauskatzen – aus der essentiellen Omega-6-Fettsäure Linolsäure über die Zwischenstufen gamma-Linolensäure (GLA) und Dihomo-gamma-linolensäure (DGLA) synthetisiert oder über die Nahrung aufgenommen. Es handelt sich hierbei um eine Kettenverlängerung, also Umbau zu mehr C-Atomen (Kohlenstoffatomen).

alpha-Linolensäure (oft auch nur Linolensäure oder kurz ALA nach der englischen Bezeichnung alpha-Linolenic acid genannt) ist eine dreifach ungesättigte Fettsäure mit 18 Kohlenstoffatomen. Die Kettenlänge der Arachidonsäure beträgt 20 Kohlenstoff-Atome.

(*Kettenverlängerung: Linolsäure -> gamma-Linolensäure -> Di-homo-gamma-Linolensäure -> Arachidonsäure; der Pfeil steht für die Umwandlungsreihenfolge im Körper. Erhält die Katze z.B. Sonnenblumenöl fängt die Kette bei der Linolsäure an zu verlängern, geht noch weiter zur gamma-Linolensäure und dann ist Schluss. Weiter kann hier aufgrund des fehlenden Enzyms nicht verlängert werden. Bei Nachtkerzenöl und Borretschöl fängt die Kette erst bei der Di-homo-gamma-Linolensäure an und ist somit bereits schon länger.)

Somit sind NUR Nachtkerzen-, und Borretschöl als pflanzliche Öle für Ihre Katze geeignet. Alle anderen zugefügten pflanzlichen Öle sind nutzlos.

Arachidonsäure kommt ausschließlich in tierischer Nahrung vor: Sie ist reichlich in Fleisch (Schwein, Rind, Geflügel), in Schweinschmalz, Butter, Eigelb und in Innereien enthalten.

Am besten verfüttert man also Fischöle.


Rohfütterung

Wollen Sie Ihrer Katze etwas Gutes und, trauen sich aber nicht ganz zu, auf die Rohfütterung umzusteigen, so können Sie auch erstmal nur auf die Teil-Rohfütterung umstellen. Allerdings sollte der Anteil der Rohfütterung nicht über 20% der Tagesration liegen. Übersteigt die Rohfuttermenge 20%, sollte zusätzlich supplementiert werden.

Die Berechnung ist allerdings nicht einfach und richtet sich nach dem Gehalt an Nährstoffen, Mineralien, Vitaminen und Zusätzen im Fertigfutter.

Teilrohfütterung ist also fast noch komplizierter als reine Rohfütterung.

Bekommt die Katze bei ca. 4kg Körpergewicht 200g hochwertiges Feuchtfutter am Tag (das ist in der Regel mehr als die Futtermenge bei Rohfütterung. Man sagt in etwa 150g Rohfleisch entsprechen etwa 300g Feuchtfutter), dann sind das 1400g pro Woche. 20% von 1400g macht 280g Rohfleisch in der Woche. Diese 280g werden vom Feuchtfutter abgezogen und durch rohes Fleisch ersetzt. Es müssen keine Supplemente zusätzlich an die Katze verfüttert werden.

Mein spezieller Tipp: gefriergetrocknete Fleischstücke.

Warum? Sie sind lange haltbar, bei Zimmertemperatur lagerbar und innerhalb von 10 Minuten servierfertig und können auch warm serviert werden (für das perfekte „Beute-Feeling“ sozusagen). Die Nährstoffe und der natürliche Geschmack bleiben maximal erhalten. Achtung: Bitte nicht trocken füttern! Katzen stopfen sich zu schnell mit den Leckerbissen voll und das kann dann zu gesundheitlichen Problemen kommen, da die Feuchtigkeit fehlt. Daher unbedingt mit Wasser übergießen! Für 100 g brauchen Sie ca. 270 ml Wasser. Das ergibt eine ziemliche Menge an Futter, man verschätzt sich hier anfänglich schnell.

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