Unter den Inhaltsstoffen finden Sie nicht die Zutaten aufgelistet, sondern lediglich eine Nährstoffanalyse des Futters. Es sagt rein gar nichts über die Qualität aus!
Sind Rohprotein, Rohfett, Rohfasern Zutaten des Futters? Nein, es handelt sich hier um eine Nährstoffanalyse. Im Labor wird nach einem vorgegebenen Verfahren der prozentuelle Gehalt bestimmter Bestandteilen des Futters ermittelt:
- Rohprotein: misst den Anteil an Eiweiß
- Rohöle- und fette: misst den Anteil des Fetts
- Rohfaser: misst den Anteil an Ballaststoffen
- Rohasche: misst den Anteil an Mineralien
Rohprotein
Anderer Begriff = Gesamteiweiß
Die in der Nahrung enthaltene Eiweißmenge wird als Rohprotein bezeichnet.
Wieviel Rohprotein nun enthalten ist, wird mittels des Stickstoffanteils bestimmt. Alle stickstoffhaltigen Verbindungen werden erfasst. Es wird nicht zwischen tierischen oder pflanzlichen Proteinen unterschieden. Daher bezieht sich Rohprotein nicht nur auf Eiweiß (Reinprotein), sondern umfasst auch nicht eiweißhaltige Substanzen wie z.B. freie Aminosäuren, Peptide usw. Daher kann man am Rohproteingehalt nicht erkennen, welche Qualität die enthaltenen Eiweiße haben. Die Eiweißträger können sowohl tierische als auch pflanzliche Eiweißverbindungen und Nebenprodukte wie Schnäbel, Federn, Klauen sein.
Der Proteinstoffwechsel der Katze ist wegen ihres hohen Proteinbedarfs einzigartig. Dieser entsteht durch die hohe Aktivität der Leberenzyme, die die Aminosäuren aus dem Protein in Energie umwandeln. Katzen als Fleischfresser können nämlich nicht die Leberenzymaktivität drosseln, wenn ihre Nahrung zu wenig Proteine enthält. Die Enzyme des Aminosäurenabbaus bauen weiterhin Aminosäuren ab, auch wenn gerade keine Aminosäure-Zufuhr besteht. Wenn zu wenig Aminosäuren mit der Nahrung aufgenommen werden, baut der Körper das Protein des eigenen Körpers ab, um die Leberfunktionen aufrecht zu erhalten. Daher sollte eine Katze niemals über mehrere Tage hungern.
Schwer verdauliche Proteine pflanzlicher Herkunft (Getreide), deren Abbauprodukte die Niere belasten können, sind möglicherweise einer der Gründe (neben zu vielen Impfungen und schlechten Zähnen), warum so viele Katzen Nierenleiden haben. Katzen brauchen tierisches, hochverdauliches Eiweiß. Ihr Verdauungstrakt ist darauf ausgelegt. Getreide im Futter wird mittlerweile sogar als Ursache für viele Gesundheitsprobleme angesehen. Der hohe Kohlenhydratgehalt in Getreide kann zu Verdauungsproblemen, Übergewicht, Diabetes und anderen Erkrankungen führen.
Gerade Getreide macht Magensäure über die Zeit weniger sauer und bildet im Darm eine Schleimschicht. Das sind beides sind Bedingungen, die einen Wurmbefall fördern können.
Rohfett
Der Rohfettgehalt ist der Teil des Futters, der sich in Fettlösungsmitteln (z.B. Petrolether) löst. Somit umfasst der Begriff "Rohfett" hauptsächlich die Fette im Produkt. Es beinhaltet Lipide (Fette) und fette Öle (Neutralfette, Triglyzeride) sowie Lipoide, Wachs, Harze, Fettsäuren (z.B. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren), fettlösliche Vitamine und andere ätherlösliche Verbindungen. Fettsäuren unterteilt man in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren. Fett ist für die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen (A, D, E) notwendig und wichtig. Tierische Fette sind den pflanzlichen Fetten vorzuziehen. Oftmals wird Pflanzenöl dem Futter zugefügt, um Fleisch minderwertiger Qualität aufzuwerten.
Rohfaser
Rohfaser ist derjenige Anteil eines Futters, der nach Behandlung mit verdünnten Säuren und Laugen als unverdaulicher Bestandteil zurückbleibt. Sprich, die Ballaststoffe. Also der organische Rückstand von pflanzlichem Material z.B. Cellulose oder Lignin. Je höher der Rohfaseranteil ist, desto höher ist auch die Kotmenge und möglicherweise auch die minderwertigen pflanzlichen Ausgangsstoffe. (Kennt man ev. auch bei den Diätfuttermitteln vom Tierarzt. Hier wird oft extra darauf hingewiesen, dass die Haufen größer werden, weil viel Füllstoff im Futter ist, um den Hunger zu reduzieren.Welch ungesunder Blödsinn! Lieber artgerecht füttern!)
Rohasche
Rohasche ist der Gesamtgehalt an Spurenelementen und Mineralstoffen. Unter Rohasche werden somit die Nährstoffe zusammengefasst, die beim Verbrennen des Futters als Asche theoretisch zurückbleiben würden. Dabei handelt es sich vor allem um lebenswichtige Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor, Zink und Eisen. Hierbei kann es sich auch um zugesetzte Mineralstoffe, sowie aber bei minderwertigem Futter auch um Federn, Schnäbel, Klauen, Knochen handeln.
Richtwert Rohascheanteil: 1,7 – 2,8 %
Ein zu hoher Rohascheanteil kann zu Nierenschäden, Knochenstoffwechselstörungen und vermehrter Zahnsteinbildung führen.
Rohwasser (Feuchtigkeit)
Rohwasser unter 10% wird nicht ausgewiesen. Trockenfutter haben in der Regel einen Rohwassergehalt von nur 7% - 10%. Ungünstig für Katzen, da sie als ehemalige Wüstenbewohner eh dazu neigen, wenig zu trinken und sich ihr Wasser aus dem Futter (Fleisch) besorgen.
Nassfutter sollte in der Regel 70-85 % Rohwasser (Feuchtigkeit) beinhalten.
Mineralstoffe
Unter Mineralstoffen versteht man lebensnotwendige Bausteine und Regelstoffe für den Körper; wie zum Beispiel Calcium, Phosphor, Natrium, Kalium, Magnesium aber auch Spurenelementen wie Zink, Eisen, Kupfer, Selen und Mangan. Mineralstoffe sind elementar für die Knochen, die Nerven, die Aktivität von Enzymen und Hormonen, den Proteinstoffwechsel und die Aufrechterhaltung des osmotischen Gleichgewichtes im Körper. Sie sind äußerst stabil und werden auch durch Erhitzen oder Einfrieren nicht zerstört. Allerdings können sie beim Kochen in das Kochwasser austreten. Daher das Kochwasser besser mit verfüttern. Bzw. ganz auf das Kochen verzichten und roh füttern.
Calcium und Phosphor spielen eine besonders wichtige Rolle für den Knochenaufbau.
Man sagt, das Calcium-Phosphor-Verhältnis kann zwischen 0,9:1 und 1,4:1 liegen, wobei 1,1:1 bis 1,2:1 als optimal anzusehen ist. Es soll also am besten immer mehr Calcium als Phosphor enthalten sein.
Es kommt hier allerdings nicht nur auf die richtige Balance, sondern auch auf die Menge der Mineralstoffe insgesamt an. Alle Elemente, nicht nur Calcium und Phosphor, sind voneinander abhängig und sollten im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sein sollten. Die Wechselwirkungen untereinander, auch mit einigen Vitaminen, sind sehr komplex. Daher kann ein Zuviel oder Zuwenig eines Stoffes die Aufnahme eines anderen beeinträchtigen.
So regelt Natrium zusammen mit Kalium und Chlor den Wasserhaushalt, den osmotischen Druck der Körperflüssigkeiten. Der ist wichtig für die Nerven und am Transport von Nährstoffen im Körper beteiligt. Auch für die Bildung der Magensäure ist Natrium unentbehrlich. Wichtig ist eine ausgewogene Balance zwischen Natrium und Kalium, welches in purem Fleisch ausreichend enthalten ist.
Aber Achtung:
Im Gegensatz zu Kalium ist Natrium nur minimal im Fleisch vorhanden aber in größeren Mengen in Blut, Knochen sowie Nieren. Um diese Balance wieder herzustellen, muss Natriumchlorid (Kochsalz) bei einer Roh-Fütterung ohne Knochen und Blut ergänzt werden.
Diese ganzen Angaben sagen also überthaupt nichts über die Qualität des Futters aus.