Der Horror eines jeden Katzenbesitzers: die Katze/der Kater benutzt das Katzenklo nicht, sondern pullert in die Ecke oder schlimmer noch auf die Couch oder das Bett! Hier ist Ursachenforschung wichtig. Eine Katze macht so etwas nicht ohne Grund!

Urinmarkierungen können im Hocken oder Stehen abgesetzt werden oder auch in großen Mengen (wie auch Kot) im Sitzen.

Mögliche Ursachen können neue Einrichtungsgegenstände sein aber auch neue Katzen in der Nachbarschaft oder im eigenen Haushalt oder aber ein neuer menschlicher Mitbewohner (z.B. Baby) oder ein neues Haustier. Auch Veränderungen der Beziehungen der Katzen im Haushalt untereinander (Rangordnungsänderungen), sowie der Auszug von Bezugspersonen können Auslöser sein.

Bei Mehrkatzenhaushalten ist es auch besonders wichtig herauszufinden, wer der Übeltäter, die Übeltäterin ist (ja, auch Kätzinnen können unsauber werden).

Man unterscheidet zwischen Harnmarkieren und Unsauberkeit.

Das Harnmakieren ist ein typisches Katzen-Verhalten.

Das Urinieren dient hier nämlich der Reviermarkierung. Unkastrierte Kater markieren aus sexuellen Gründen mitunter dutzende Male pro Stunde; kastrierte Kater markieren häufiger als kastrierte Kätzinnen.

Harnmarkieren wird oft mit Unsauberkeit verwechselt. Obwohl es nach dem gleichen "Problem" aussieht, sind Harnmarkieren und Unsauberkeit aber nicht dasselbe. Wobei es natürlich auch Katzen gibt, die markieren und zusätzlich unsauber sind.

Beim Harnmarkieren untersucht und beschnuppert die Mieze meistens den Ort, den sie markieren möchte, dreht sich um und spritzt den Harn nach hinten an die zu markierende Stelle. Hierbei zittert der senkrecht aufgestellte Schwanz und manche Katzen trippeln dabei mit den Hinterbeinen. An Markierstellen wird nicht mit den Pfoten gegraben wie sonst beim Urinabsatz.

Zudem gibt es auch das Scheinmarkieren. Hier zeigt die Katze die gleiche Verhaltenssequenz mit Schwanzzittern und Trippeln, nur kommt - zum Glück - kein Harn. Allerdings besteht gerade bei diesen Katzen ein höheres Risiko, dass sie doch irgendwann einmal mit Harn spritzen.

Unter Unsauberkeit versteht man das Absetzen von Urin bzw. Kot außerhalb des Katzenklos.

Eine unsaubere Katzentoilette (Katzen sind sehr saubere Tiere!) oder auch erlerntes Fehlverhalten, wenn bei einer Erkrankung unbeabsichtigt Urin und Kot woanders abgesetzt wurden und die Stelle immer noch nach Katzenklo riecht. Manchmal hat die Katze beim Toilettengang auch Schmerzen (durch eine Blasenentzündung, Harngries, Harnsteine, Nierenprobleme u.a.) und meidet das Klo nach der Genesung weiterhin, weil sie es nur noch mit dem Schmerz in Verbindung bringt.

Deswegen: bei Unsauberkeit sollte der erste Gang der Weg zum Tierarzt sein!

Zuweilen werden Katzen beim Toilettengang von anderen Katzen förmlich gemobbt oder aber ein angst auslösendes Ereignis (z.B. ein lauter Knall) während die Katze auf der Toilette war, sind die Ursache für die fortane Vermeidung des Katzenklos.

Neben diesen psychischen Faktoren gibt es aber eben auch diverse organische Ursachen. Deshalb ist es so wichtig, den Grund heraus zu finden.

Was ist zu tun?

Zuerst sollte die betroffene Stelle gründlich sauber gemacht werden. Dazu bitte keine gängigen Haushaltsreiniger benutzen, denn die riechen meist wie Katzenurin nach Ammoniak und werden deshalb von der Miez wieder übermarkiert. Am besten neutrales Seifenwasser und Alkohol verwenden. Mittlerweile gibt es auch einiges an speziellen Reinigern mit Enzymen oder Mikroorganismen extra gegen Katzenurin, so dass der Geruch auch aus Teppichen und Polstermöbeln weg zu bekommen ist.
  • Sauberkeit des Katzenklos überprüfen!
  • Ggfs. Das Katzenklo auf die bepullerte Stelle stellen.
  • Futterschale auf die bepullerte Stelle stellen.
  • Katzenkorb/Zimmerpflanze auf die Stelle stellen.
  • Stelle mit (Alu-)Folie abdecken. Wenn öfter die Couch oder das Bett bepullert wird, ruhig zu großen Plastikfolien greifen und das Möbel großflächig abdecken. Das erspart den (manchmal täglichen) Stress des Neubepullerns.
  • Manchmal hilft auch Feliway®, ein Pheromonspray. Das kann aber auch genauso gut nach hinten losgehen und es wird noch mehr gepullert. (Feliway ist die synthetische Nachbildung des Gesichtspheromons der Katze. Mithilfe dieses Pheromons kennzeichnet sie den Bereich ihres Reviers, in dem sie sich sicher und geborgen fühlt.)

Katzenklos als Ursache für Unsauberkeit:

  • Richtige Anzahl: so viel Toiletten wie Katzen plus eine (auf jeder Etage sollte aber mindestens eine stehen)
  • Falsches Streu. Verschiedene Sorten testen, Orangenduft muss nicht unbedingt beliebt sein
  • Richtige Größe. Oft sind die Klos, zu klein, zu niedrig
  • Bauart: ein offenes Klo ist oft besser als ein geschlossenes
  • Standort: geschützt (mit Rücken zur Wand, nicht an belebten Stellen); nicht in der Nähe von Fress- und Trinknapf
  • Sauberkeit: jede Katze hat eine andere Toleranzgrenze

Achtung: NIEMALS die Katze (oder den Hund) mit der Nase in ihre Ausscheidungen stuken und ausschimpfen.

Das hilft natürlich nicht weiter und das Gegenteil ist eher das Fall: Das verängstigte Tier wird nur noch scheuer und unsicherer und unsauberer.

Hier ein Buchtipp von mir. Ich finde, dieses Buch sollte sich in jedem Katzenhaushalt befinden. Auch, wenn man (noch) kein Problem mit Katzenurin an "falschen" Stellen hat. Manchmal ist man nämlich auch als jahrelange Katzenhalter "betriebsblind".

Stille Örtchen für Stubentiger: Unsauberkeit bei Katzen verstehen und Lösungen finden von Christine Hauschild von Books on Demand

Dieses einfache Buch rettet mit Sicherheit viele Katzen vor dem Unnötigen Abschieben ins Tierheim!

Neben den oben genannten Vorschlägen und den viele wirklichen tollen Tipps im oben genannten Buch, hilft sehr gut Tierkommunikation, um den Auslöser/Grund des Pullerns herauszufinden.

Wie gesagt, manchmal ist man "betriebsblind" und braucht Hilfe von außen.

Wir haben auch nie daran geglaubt, dass unsere Katzen jemals markieren würden. Unsere doch nicht! Ha, weit gefehlt: bis bei uns die Pullerattacke los ging! Eigentlich hatten wir (und haben wir jetzt wieder) eine wunderbar harmonische Katzenfamilie. Bis unser ältester Kater Mumpitz starb.

Er war ein sehr ruhiger Maine Coon und hat die Rasselbande immer in Schach gehalten. Nach seinem Tod brach hier das Chaos aus und die verbliebenen Jungkater versuchten sich im Chef-Sein. Entsetzlich! Und das, obwohl alle kastriert sind!

Natürlich probierten wir die üblichen Bachblüten und Homöopathika aus, die es so gibt. Aber wie gesagt, jetztendlich hat nur die Katzenkommunikation mit Unterstützung der jeweiligen Konstitutionsmittel gewirkt; als I-Tüpfelchen gab es dann spezielle Bachblüten zum Schluss.

Die Gründe waren teilweise so bizarr, die hätte man bei einer normalen Anamnese niemals herausgefunden.

Der Vollständigkeit liste ich hier trotzdem diejenigen Mittel auf, die bei einem Großteil der Katzen helfen können. Wenn nicht, nicht zu lange warten und einen guten Kommunikator oder Therapeuten kontaktieren. Das spart viel Zeit, Nerven und auch Geld (Reinigungsmittel, neue Möbel…) Sonst probiert man oft vergeblich zu lange mit BB oder Homöopathie herum. Und gerade bei letzterem sollte man nicht einfach drauflos mal schnell ein paar Globuli verabreichen, da es ja nichts schaden kann.

Sicher ist, dass man BB nicht überdosieren kann. Der Körper nimmt das auf, was er braucht und das andere hat keine Wirkung und wird nicht angenommen. Deshalb kann man BB privat anwenden, ohne einen Therapeuten zu konsultieren. Wenn man die falsche BB gibt/wählt, dann kommt es halt zu keiner Wirkung. Bei Homöopathie kann es mitunter anders sein.

Bachblüten:

Beech, Chicory, Heather, Holly, Pine

Homöopathie:

Anwendung: jeweils Über drei Tage hintereinander jeweils eine Gabe täglich. Wichtig ist, immer den Erfolg abzuwarten und nicht gleich ein anderes Mittel zu wählen, wenn nicht sofort eine Besserung passiert. Homöopathie heißt Geduld!

Und: manchmal benötigen Herrchen und Frauchen auch ein passendes Homöopathikum dazu.

  • Calcium carbonicum Hahnemanni: Dominanzproblem mit Halter/anderer Katze

    Potenz: D12 3 x eine Dosis , D30, D200, 1 x eine Dosis nach Bedarf bis zur Besserung

  • Chamomilla: Rivalität mit anderer Katze, Ärger, Eifersucht

    Potenz D200, 1 x eine Dosis an alle Streithähne, dann Erfolg abwarten

    Chamomilla ist für gereizte, streitsüchtige Wesen, die sich über die Fliege an der Wand aufregen.

  • ähnlich ist Pulsatilla, aber nicht ganz so genervt. Hier C30 oder C200:

    Pulsatilla wird schnell eifersüchtig und braucht viel Aufmerksamkeit. 1 x eine Dosis, dann Erfolg abwarten

  • Hyoscyamus: Eifersucht, demonstratives Markieren mit Harn und Kot

    Potenz D30 oder D200, 1 x eine Dosis, dann Erfolg abwarten

  • Ignatia: Kummer, Heimweh, Schreck, Trauer

    Potenz D30, 1 x wöchentlich bis zur Besserung, bzw. als Steigerung C200 oder ggfs. höher; Ignatia hilft sehr oft sehr gut

  • Lachesis: Eifersucht

    Potenz: D12, 3 x 1 Dosis, D30 1 x 1 Dosis, D200 1 x eine Dosis nach Bedarf

  • Lycopodium: je nach Besitzer Dominanzproblem oder Angst, die Katze verunreinigt demonstrativ

    Potenz: C30 1 x eine Dosis dann abwarten und ev. auf C200 erhöhen

  • Natrium muriaticum (Natrium chloratum): Stress, Kummer

    Potenz: D12 3 x eine Dosis bis zur Besserung bzw. evtl. auf D30 oder D200 erhöhen (dann nur 1 x eine Dosis)

Ist keine D-Potenz zur Hand, kann man auch die entsprechenden C-Potenzen nehmen.

Achtung: Es kann jede Katze unabhängig vom Konstitutionsmittel unsauber werden!

Ganz oft ist Angst der Auslöser

Hat die Mieze nicht genug Rückzugsmöglichkeiten, müssen diese ihr geschaffen werden. Mitunter ist auch der Umzug in ein neues Heim (von der Wohnung in ein Haus - nebst Nachbarkatzen) der Auslöser. Unbedingt den Grund herausfinden und die Katze unterstützen!

  • Aconitum: Angst und große Schreckhaftigkeit als Folge eines Schrecks

    Potenz: D30 oder D200, 1 x 1 Dosis

  • Arnica: Folge von Unfall, Schock, Verletzung, Blutverlust. Die Tiere verstecken sich, wollen nicht angefasst werden.

    Potenz: C30, 1 x 1 Potenz, bei Bedarf wiederholen

  • Argentum nitricum: Angst vor Neuem (z.B. vor neuen Möbeln), kann unsauber werden oder Durchfall bekommen vor Angst

    Potenz: D30, 1 x 1 Dosis, bei Bedarf wiederholen, bis zur Besserung

  • Arsenicum album: Angst vor dem Alleinsein; ist oft nachts unruhig; sucht die Wärme; hat Probleme, wenn der geregelte Tagesablauf gestört ist.

    Potenz: D30, D200, jeweils 1x 1 Dosis nach Bedarf, bis zur Besserung.

  • Natrium chloratum: Kummer, Verlust von Bezugspersonen oder -tieren; kann bei Anwesenheit anderer nicht urinieren.

    Potenz: D30, D200, 1 x 1 Dosis nach Bedarf, bis zu Besserung

  • Nux vomica: Angst vor Geräuschen, Lichtblitzen; reagiert aus Angst aggressiv; lässt sich nicht gern festhalten.

    Potenz: D30, D200, 1 x 1 Dosis nach Bedarf, bis zu Besserung

  • Phosphorus: Angst vor Geräuschen; erschrickt leicht, kann aus Angst auch aggressiv reagieren, wenn keine Fluchtmöglichkeit besteht; eher unruhig, nervös, schlank, zerstört viel

    Potenz: C30, 1 x 1 Dosis nach Bedarf, bis zur Besserung

  • Pulsatilla: Angst aufgrund Umgebung, z.B. wegen anderer Katze; grundsätzlich lieb; mangelndes Selbstbewusstsein, oft weibliche Tiere

    Potenz: D30, D200, 1 x 1 Dosis nach Bedarf, bis zu Besserung

  • Silicea: allgemein unsicher, ängstlich, meist eher zierlich; Katzen, die Silicea brauchen, haben Probleme, wenn der regelmäßige Tagesablauf gestört ist, aber nicht so stark wie solche, die Arsenicum album benötigen

    Potenz: D30, 1 x 1 Dosis nach Bedarf, bis zu Besserung


Weitere Mittel, die in Frage kommen können sind:

  • Aurum metallicum ist hilfreich, um wieder in die eigene Mitte zu kommen und den eigenen Ruhepol zu finden, bei Depressionen (z.B. wenn Ignatia und Natrium nichts bewirken)

     

  • Platinum passt zu den Diven unter den Katzen, heischen um Aufmerksamkeit; legen sich gerne in den Weg; dominierende, selbstbewusste Tiere, die auf änderung in der Rangordnung gegenüber Artgenossen gewalttätig und aggressiv reagieren können

     

  • Staphisagria hift bei großem seelischen Schmerz (z.B. Eifersucht, wenn ein Baby in die Familie kommt)

     

  • Stramonium, wenn der Urinabsatz aus Unsicherheit erfolgt; hilft Tieren, die Angst vor der Dunkelheit haben und große Schreckhaftigkeit zeigen. Markiert Gegenstände, vor denen sie sich fürchtet. Panik bei plötzlich grellem Licht. Ist das äquivalent zur Bachblüte Holly.

     

  • Barium carbonicum Bei Senilität; die Katze findet ihr Klo nicht mehr. Dieses Mittel hat letztendlich nach Jahren der Falschtherapie bei unserer Meggie geholfen. Meggie wurde nach dem Verlust ihrer Katerfreunde unsauber und hat leider immer wieder die falschen Mittel bekommen. Die haben, wenn überhaupt, nur kurzzeitig gewirkt. Es war zum Verzweifeln. Mittlerweile ist Meggie eine Omi und dement. Und endlich: Barium carbonicum C30 einmal gegeben, hat den Erfolg gebracht. Und das nach all den Jahren... Das zeigt wieder einmal, man soll nicht aufgeben!
    Bitte unbedingt beachten und nicht selber mit höheren Potenzen rumexperimentieren! Und vorallem nicht zu schnell das Mittel wechslen, weil es nichts zu bewirken scheint. Abwarten heißt die Devise!

Bei ganz harten Fällen hilft manchmal auch nur der Ausquartieren: Die "Problem"-Katze/Kater wird eine zeitlang zu einem lieben Freund/Familienmitglied ohne Katzen abgegeben.

Manchmal muss es eben sein. Das aber bitte unbedingt zusammen mit dem Kommunikator UND der Katze besprechen! Unterstützend kann hier z.B. Zylkéne wirken (s.u.)

Niemals einfach so rauswerfen ohne dass der Missetäter den Grund weiß. Oftmals liegt das Malheur ja schon etwas zurück und die Katze sieht keinen Zusammenhang mit dem falschen Gepiesel und ihrem Auszug. Als Besitzer ist man oft zu genervt und auch zu wütend, es dem Mitbewohner richtig zu erklären. Auch hat man den Grund noch nicht herausgefunden, bzw. der eigentlioche Grund existiert gar nicht mehr und das falsche Gepiesel hat sich bereits als Gewohnheit etabliert.

Manchmal dient dieses Ausquartieren auch der Katze als Kur, was besonders bei depressiven Katzen gut geeignet ist (ja, auch Katzen können depressiv werden).

Während die Katze sicher anderweitig untergebracht ist, die Zeit unbedingt nutzen, um das Haus gründlich zu reinigen, dass auch wirklich (für die feine Katzennase) kein Urin mehr zu riechen ist.

In dieser Zeit auch noch mal das Klomanagment Überdenken:

  • Sind auch wirklich genug Klos vorhanden?
  • Sind es auch die richtigen?
  • Stimmt die Größe,
  • die Einstreu?
  • Sind die Orte ruhig?
  • Auch noch einmal die Futterplätze Überdenken. Besonders wichtig im Mehrkatzenhaushalt!
  • Dann: gibt es genug Versteck- und Spielplätze?
  • Ist die Katzenklappe geeignet? Gibt es Überhaupt eine?

     

Dann die geliebte Mieze in ein sauberes und katzengerechtes Zuhause zurückholen.

Auch das Aussperren in den (gesicherten) Garten und das Verbot das Haus zu betreten können helfen. Und auch hier wieder die Zeit nutzen, das Haus gründlich zu reinigen.


Und auch bitte niemals die Katze schlagen oder anderweitig misshandeln! Es gibt IMMER einen Grund, warum sie unsauber ist.

Hier noch einmal mein Buchtipp:

Stille Örtchen für Stubentiger: Unsauberkeit bei Katzen verstehen und Lösungen finden von Christine Hauschild von Books on Demand

 

Zylkène®

Hier sei auch noch ein weiteres Mittel erwähnt, welches gerne Verhaltenstherapeuten anwenden: Zylkène®.

Bei der Herstellung von Zylkène® wird Casein (Milcheiweiß) aus entrahmter Milch gewonnen. Dieses wird getrocknet und einer Hydrolyse mit Hilfe des Protein spaltenden Enzyms Trypsin unterzogen. Dabei entsteht Alpha Casozepin (auch als Caseinhydrolysat, "trypsin-hydrolysiertes bovines Casein" oder "Alpha S1 trypsinisiertes Casein" bekannt).

Wirkungsweise:

Bei Katzen- und Hundewelpen (wie auch bei menschlichen Neugeborenen) werden Milchmahlzeiten Überwiegend durch das Enzym "Trypsin" verdaut, während mit zunehmendem Alter auf eine "Pepsin"-Verdauung umgestellt wird. Dem durch diese Trypsin-Verdauung entstehenden Peptid Alpha-Casozepin wird die entspannende und beruhigende Wirkung nach dem Stillen bzw. Säugen zugeschrieben. Mit dem Heranwachsen stellt sich also die Milchverdauung um (eben von Trypsin- auf Pepsin-Verdauung), so dass kein Alpha-Casozepin mehr entsteht, wenn Milch bzw. Casein aufgenommen wird. Die Empfänglichkeit für die beruhigende Wirkung von Alpha-Casozepin bleibt aber bestehen und das wird durch Zylkène® genutzt.

Für Interessierte, die etwas von Neurotransmittern verstehen:

Die Wirkung von Zylkène® ähnelt der von Tranquilizern (Benzodiazepine), deren bekanntester Vertreter das Diazepam ist (Handelsname z.B. Valium) – übertraf diese im Tierversuch sogar um das Zehnfache, aber ohne deren Nebenwirkungen (wie vermindertes Lernen, Wirkungsverlust, hohes Suchtpotential).

Wie Benzodiazepine bindet es sich an den GABA-A-Rezeptor. Alpha-Casozepin wirkt so regulierend auf das Gleichgewicht des körpereigenen Cortisols und verstärkt damit die beruhigende Wirkung des Neurotransmitters GABA (Gamma-Aminobuttersäure) im Gehirn. GABA ist ein Neurotransmitter, der angst- und stressassoziierte Störungen hemmen kann.

Zylkene® wirkt sich aber nicht auf den Serotonin-Spiegel aus. Dies als Info für alle, deren Tiere paradox auf Johanniskraut, Tryptophan, etc. reagieren.

Die psychopharmakogene Wirkung von Alpha-S1- Casozein wird durch EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexanesäure) verstärkt.

EPA und DHA sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren und zählen zu den Omega- 3- Fettsäuren. Sie spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, unter anderem in der Immunabwehr und der Blutgerinnung. DHA selbst ist Bestandteil der Nervenzellmembranen und damit wichtig fürs Gehirn. Physiologisch kommen EPA und DHA in fetten Seefischen vor, wie Lachs oder Hering.

Künstlich hergestellt werden EPA und DHA aus Abfällen der Fischindustrie oder biotechnologisch aus Algen.

Zylkène® soll helfen, kritische Situationen, die Stress oder Angstzustände auslösen, besser zu bewältigen. Somit eignet sich Zylkene zur positiven Beeinflussung stressbezogener Verhaltensstörungen. Gerade bei einem Mehrkatzenhaushalt sollte man es mitunter in Erwägung ziehen. Und bitte auch nicht vergessen: unserer eigener, mitunter äußerst stressiger Lebensstil überträgt sich auch auf unsere pelzigen Mitbewohner.

Bringt mitunter mehr Entspannung als z.B. Feliway® .

Zylkène® sollte mindestens 2 Tage vor einer gewünschten beruhigenden Wirkung gegeben werden (Silvester, Umzug etc.). Für eine längerfristige entspannende und beruhigende Wirkung, sollte Zylkène zunächst für eine Zeit von 1-2 Monaten gegeben werden, wenn nötig aber auch durchaus länger.

Zylkène ist durchaus empfehlenswert zur Unterstützung anderer Maßnahmen, wie z.B. Clickertraining.

So haben "Mobbingkonstellationen" immer mehrere Mitspieler: einer, der es mit sich machen lässt und sich nicht wehrt, weil er unsicher ist. Das stachelt den Mobber in seinem Oberwasser nur noch mehr auf. Es gibt aber genügend Spiele, um die Selbstsicherheit einer ängstlichen Katze zu fördern, so dass sie sich bei Angriffen des Katers wehrt, oder diese erst gar nicht aufkommen lässt, weil sie sich sicherer bewegt, eine ganz andere Körpersprache hat. So etwas ist mühsam und dauert auch seine Zeit. Bei all dem kann Zylkéne® sehr gut begleitend wirken. Und neben anderen Maßnahmen, wie z.B. zeitweise Trennung und Neuzusammenführung (s.o.) kann Zylkéne® u.a. auch ein unterstützendes Mittel sein.

Wirklich, oft ist es gut, wenn sich jemand "von Außen" die Konstellation anschaut. Es ist nie die Katze im luftleeren Raum, die "Probleme" oder Not hat. Und manchmal sind es nur kleine Veränderungen der Rahmenbedingungen, die "Wunder" bewirken. Zylkéne® schafft da nur eine gute Hilfestellung, weil es eben entspannen soll.

So allgemein wird wohl gesagt, dass es bei circa 80% der Tiere helfen soll.


Unsauberkeit bei organischen Problemen bitte unbedingt mit dem Tierarzt/Therapeuten absprechen.

Helfen können die Reinmittel

  • Dulcamara und Cantharis bei Erkrankungen der Blase oder Niere;
  • Bei Folgen von einem Unfall ist Arnica nicht verkehrt; bei einem psychischen Schock hilft Aconitum C30.
  • Causticum Hahnemanni D6 bei Inkontinenz von Störungen im Nervensystem, auch altersbedingt, Folge von zu langem Urineinhalten
  • Petrosileum D6 bei Inkontinenz infolge einer Blasenentzündung, verursacht durch Funktionsstörungen; eher jüngere Tiere
  • Aloe D12, dann D3 bei Kot- und Urininkontinenz alter Tiere (evtl. Dauertherapie)
  • Barium carbonicum D4 bei Senilität, die Katze hat vergessen, wo ihre Toilette ist (evtl. Dauertherapie)
Der ideale Fall, bei dem durch ein einziges Simile (Homöopathikum) der gewünschte Effekt erreicht wird, ist in der Veterinärmedizin leider nicht immer möglich. Es können beim Tier und dessen Besitzer selten alles, was zur Similefindungnötig wäre, erfragt werden. Andererseits ist es aber möglich, durch Kombination von potenzierten Mitteln, die auf dasselbe Organ oder Gewebe wirken, Heilungsprozesse auszulösen. Diese Mittel werden nach einer herkömmlichen Diagnose ausgewählt. So kann bei einer Reihe wichtiger Indikationen mit homöopathischen Komplexmitteln, also mit fixen Mittelkombinationen, das veranlassen, was wir Heilung nennen. Zwar ist der Organismus in vielen Fällen nicht in der Lage, eine totale anatomische Wiederherstellung zu vollbringen, aber die Beschwerdefreiheit und die Wiederherstellung des Wohlbefindens werden erreicht.

Ein geeignetes Komplexmittel bei Hanrinkontinenz ist z.B. SC 118 Causticum vet. von der Firma Supra Cell. Es enthält die Mittel

  • Causticum bei unwillkürlichem Harnabgang vorallem beim Husten oder Niesen, auch im Schlaf; Inkontinenz nach Operationen, Insuffizienz der Blase, Lähmung der Blasenmuskulatur; Blasenschwäche, Blasenlähmung; Wirkung auf die vegetativen Nerven der Harnblase und des Mastdarms. Blasensphinkterschwäche.
  • Ferrum phosphoricum bei häufigem, eiligen Harndrang, unfreiwillig beim Husten, Beschwerden vor dem Urinieren.
  • Petroselinum crispum bei Harnwegsentzündungen, Reizblase
  • Populus tremuloides: Organspezifität auf Blase und ableitende Harnwege. Blasenkatarrhe, akute und chronische Cystitis. Folgen von Prostatahypertrophie. Urethritis, Harnbeschwerden bei Graviden, Harntröpfeln.

     



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