Meine Katze leidet unter Verstopfung (Obstipation)

Zuerst die gute Nachricht: Verstopfung kommt bei Katzen nur äußert selten vor.

Wenn sie doch einmal auftritt, kann das für die Miez sehr unangenehm sein. Wenn trotz der Hausmittel nach zwei Tagen kein Kotabsatz erfolgt oder sich der Allgemeinzustand der Katze plötzlich verschlechtert, muss unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden! Manchmal hilft dann nur ein Klistier (Einlauf).

Gerade ältere Katzen sowie Langhaarkatzen leiden öfter mal an Verstopfung.

Ursachen können sein:
  • ausschließlich Trockenfutter mit zu wenig trinken
  • Fehlernährung
  • zu viele Haarballen im Darm
  • Fremdkörper im Darm
  • Folge von alten Unfällen (Beckenbruch)
  • Stress (z.B. Umzug, Besitzerwechsel)
  • zu wenig Bewegung
  • Verspannungen als Folge von orthopädischen Problemen wie Arthrose der Wirbelsäule
  • Tumor im Darm oder der Bauchhöhle (hatten wir leider bei unserem Altkater Mumpi)
  • Wenn Katzen mit ihrem Katzenklo nicht zufrieden sind, kann es sein, dass sie zu lange einhalten und Verstopfungen entstehen. Ist das Katzenklo jeder Zeit zugänglich, sauber und an einem ruhigen Ort platziert?
    Wenn nicht, kann dies der Grund für die Verstopfung sein.

Auch wenn die Katze zunehmend Probleme mit dem Kotabsatz hat, sollte der Tierarzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und die Entwicklung eines Megacolons (stark erweiterter Darm, der den Kot nicht mehr weitertransportieren kann) zu verhindern.

Selbstmaßnahmen:
  • Ein Esslöffel Speiseöl oder Öl aus einer Sardinenbüchse kann den verstopften Darm wieder in Gang bringen.
  • Auch rohe Leber wirkt leicht abführend.
  • Kürbis (aus der Dose) ist sehr faserreich und wird von manchen Katzen sehr gerne angenommen.
  • Ulmenrinde (Slippery Elm) wirkt regulierend
  • Eibischwurzel. Eibischwurzel ist eine ideale Alternative zur Ulmenrinde.
  • Flosamenschalen (Psyllium):haben eine besondere Fähigkeit, Wasser zu binden. Das Pulver quillt im Magen und im Darm durch die Zugabe von Flüssigkeit auf und bewirkt so einen vergrößerten Darminhalt, der dann einen Dehnungsreiz auf die Darmwand ausübt. Dadurch werden Reflexe zur Darmentleerung ausgelöst. Wird sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung angewandt (ich habe bei letzteren die besseren Ergebnisse erzielt).

Ist die Verstopfung mit diesen Mittelchen so nicht zu beheben, sollten Sie (bzw. der Tierarzt) evtl. ein Baby-Klistier einsetzen, um die Kotmassen zu erweichen.


ACHTUNG:
Genereller Futtercheck: Füttere ich meine Katze artgerecht?  Oft ist artfremdes der Auslöser für viele Erkrankungen. Daher: Futterwechsel. Und zwar nicht auf die Diätfuttermittel des Tierarztes, sondern auf artgerechtes Futter!

Bei der Futterumstellung auf ein hochwertiges Futter beachten: Die Darmflora unserer Vierbeiner ist meistens bereits hochgradig zerstört (wie als wenn wir täglich Fast-Food essen würden). Eine Darmsanierung ist daher angebracht. Daher gerne Karottenpellets und/oder ein Moorprodukte bei der Futterumstellung untermischen. Hier gibt es, neben artgerechtem Futter, welches wir z.B. füttern, auch ein gutes Moorprodukt. 

Man darf nicht vergessen, dass es sich um lebende (!) Darmbakterien handelt, die oft erst wieder aufgebaut werden müssen. Z.B. mit EM (Effektiven Mikroorganismen). Hier gibt es die effektiven Mikroorganismen unseres Vertrauens.

 

Homöopathie

(in akuten Fällen alle 2 Stunden 1 Gabe bis zu Besserung (bis 6mal am Tag), in weniger gefährlichen Situationen 2- bis 3-mal täglich. Sie führen den Darm zu normaler Funktion zurück und sind deswegen keine Abführmittel.

  • Calcium carbonicum D12: die Katze ist ein eher gemütlicher Typ, der sich wenig bewegt und viel schläft. Reguliert den Stuhlgang und oft noch andere Probleme über den Kalkhaushalt.
  • Graphites D12: bei einer trägen, schwerfälligen und traurigen Katze, die noch dazu ängstlich und schreckhaft ist und zusätzlich mit Hautausschlägen und brüchigen Krallen geplagt ist.
  • Nux vomica D6: bei krampfhafter Verstopfung mit häufigem Presszwang und verspanntem Rücken; Blähungen. Die Katze läuft öfter zum Klo, drängt vergeblich und setzt nach langem Versuchen nur wenig harten Kot ab. Ursachen: falsches Futter, Bewegungsmangel, Verspannungen, Erkrankungen des Rückenmarks. Verschlimmerung durch Berührung. Achtung: Geben Sie das Mittel nicht, wenn gar kein Kotabsatz mehr erfolgt!
  • Plumbum aceticum D12: hartnäckige Verstopfung, Kot in kleinen, harten Ballen. Besserung durch Bewegung.

Bitte unbedingt beachten und nicht selber mit höheren Potenzen rumexperimentieren!

 

Bachblüten
  • Chicory, Elm: bei einer Trägheit des Darms
  • Agrimony: bei einem spastischen Darm
  • Crab Apple: bei einer Verhinderung der Körper-Reinigung
  • Oak: bei Versteifung und Verspannung
Schüßler Salze
  • Bauchschmerzen: Nr.7 Magnesium phosphoricum
  • Brechreiz/Übelkeit allgemein: Nr.3 Ferrum Phophoricum
  • nach fressen: Nr.6 Kalium sulfuricum
  • Darm, Blähungen: Nr.6 Kalium sulfuricum
  • mit Verstopfung: Nr.20 Kalium aluminium
  • schmerzhaft: Nr.7 Magnesium phosphoricum
  • Darmentzündung: Nr.3 Ferrum Phophoricum
  • vergeblicher Stuhlgang: Nr.5 Kalium phosphoricum

Dosierung und Einnahme s. Schüßler Salze.

Dosierungsrichtlinien zur Orientierung:

  • Kätzchen (unter 500 g) ¼ Tablette
  • Jungtier (unter 1,5 kg) ½ Tablette
  • Erwachsene Katze (2-6 kg) 1 Tablette
  • Große Katzenrasse (über 6 kg) 1 ½ Tabletten

Wichtig: eine besondere Form der Verstopfung ist der Darmverschluss (Ileus). Häufigste Ursachen sind festsitzende Fremdkörper, Einstülpungen des Darms oder Verdrehungen. Wenn die Katze häufig erbricht, aber keinen Kot absetzt, kann ein Ileus vorliegen. In diesem Fall sollte sofort der Tierarzt konsultiert werden, da dies eine lebensbedrohliche Erkrankung ist. Haben Sie das homöopathische Mittel Opium C30 zur Hand, geben Sie der Katze vorher eine Dosis.

 

Verschaffen Sie Ihrer Katze viel Auslauf bzw. Bewegung.

Mit einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung unterstützt man die Darmfunktion und verhindert Darmträgheit. Man kann das Futter auch mit Ballaststoffen (Leinsamen, Flosamenschalen, Weizenkleie) oder mit Gemüse (Karotten) anreichern.

 

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