Hier erfolgt eine kurze Aufklärung über die urbane Legende, die Inhaltsstoffe in Tierfutter würden sogar viel besser kontrolliert werden als die in Babynahrung. Warum sollten also Hunde und Katzen heutzutage mit roher Nahrung gefüttert werden, wenn es doch angeblich so hochwertiges Fertigfutter gibt, das alles beinhalten soll, was die Tiere brauchen? In dem Satz Da ist doch alles drin, was Hund und Katze brauchen, liegt ein kardinaler Irrtum vor.

Da ist vor allem DAS enthalten, was Hund und Katze NICHT brauchen!

Französischen Tierfutterherstellern wurde Mitte der 1990er Jahre nachgewiesen, dass sie Klärschlamm aus den werkseigenen Anlagen im Tierfutter verarbeiteten.

Seitdem regelt ein Gesetz die Verwendung von Kot etc. im Tierfutter. Super, dass das erst ein Gesetz regeln musste. Es wird zwar kein Klärschlamm mehr verwendet, doch die Rohstoffe, die zum Einsatz kommen, sind nicht weniger übel.

Leider kann man bis heute auf den Hochglanzverpackungen der verschiedenen Tierfutterhersteller die Herkunft der Fleischmehle nicht herauslesen.

Fakt ist: Alle großen Hersteller arbeiten mit Fleisch und Fleischmehlen der Kategorie 3.
Dies bedeutet: Es werden Schlachtkörperteile verarbeitet, die für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet sind. Dieses K3-Fleisch darf nur zur Herstellung von Tiernahrung in einem dafür zugelassenen Heimtierfutterbetrieb oder zu nicht mehr essbaren Produkten, wie z.B. Schmierfetten oder Dünger, verarbeitet, bzw. zur Kompostierung oder Biogasherstellung verwendet werden. Darunter fallen Knochen, Fette, Schwarten und jene Teile, die noch keine Anzeichen einer übertragbaren Krankheit aufweisen aber auch Häute, Hufe, Klauen, Pelze, Schweineborsten, Federn und Eierschalen sowie Gehirn, Urin und Blut u.a.

Daraus wird nun also das Futter für unsere Heimtiere gemacht.

Dieses Material an sich ist laut Gesetz unverzüglich zu eliminieren oder aber als Rohstoff einem zugelassenen Heimtierfutterhersteller zu liefern. Unglaublich, oder?

Die Konfiskate, wie die Schlachtabfälle im Fachjargon heißen, werden in den Tiermehlfabriken bei einem Druck von 3 Bar auf 250° Grad erhitzt und mindestens 20 Minuten im Sterilisator verkocht. Heraus kommt ein toter, völlig denaturierter Brei, in dem nicht nur alle Eiweiße, sondern auch Enzyme und Vitamine vollkommen zerstört sind. Ebenfalls eliminiert werden die für den Organismus lebensnotwendigen sekundären Nahrungsstoffe und die bioaktiven Substanzen. Diese Tiermehle werden dann zur Erzeugung von Trockenfutterpellets verwendet.

In die Tierfutterfabriken wird das Tiermehl zudem mit Abfällen aus der Getreideverarbeitung gestreckt, mit standardisierten künstlichen Vitamin- und Mineralstoffmischungen veredelt, mit Aminosäuren aufgepeppt, mit Aromastoffen, Antioxidantien und Konservierungsstoffen versetzt und schließlich nach der Verarbeitung zu Pellets mit einem vorverdauten Lyophilisat besprüht.

In den fertigen Pellets ist der Kohlenhydratgehalt immer zu hoch. Die Deklarationen auf den Futterverpackungen bzgl. des sogenannten Rohproteingehaltes sind daher irreführend, da nicht zwischen tierischem und pflanzlichem Eiweiß unterschieden wird.

An pflanzliche Kohlenhydratträger gebundenes Eiweiß ist sowohl für den Hund als auch für die Katze schädlich, d.h. es kann nicht verstoffwechselt werden.
Tierisches Eiweiß hingegen können Hund und Katze unbegrenzt verwerten. Die immer wieder geäußerten Bedenken einer Eiweißallergie ergibt sich somit zwangsläufig aus einer Unverträglichkeit des pflanzlichen Eiweißes, das Hunde und Katzen wider Willen vorgesetzt bekommen.

 

Auch bei der Erzeugung des Nassfutters aus Dosen wird gespart, wo immer es nur geht. Die sogenannten fleischigen Brocken bestehen aus Soja-Pansche, die so verarbeitet wird, dass vermeintliche Fleischfaserstrukturen zu erkennen sind. (Wir kennen dieses Spiel inzwischen auch aus der Lebensmittelindustrie.) Auf diesen faulen Zauber hat ein weltweit agierender Konzern, der zahlreiche Produktlinien für Tiere produziert, sogar ein Patent angemeldet! Der uniformierte Verbraucher fällt jedoch auf den Etiketten-Schwindel – im wahrsten Sinne des Wortes – herein.

Übrigens: Die meisten Vitamine (z.B. vorallem hochgelobte Vitaminpasten) werden aus Kostengründen mittlerweile synthetisch hergestellt, teilweise sogar aus Erdöl! Hierbei wird nur das gewünschte Vitamin nachgebaut. Es wird auf die natürliche Vielfalt und auf die extrem wichtigen Begleitstoffe des Vitamins verzichtet, die ein natürliches Vitamin umgeben.

Werden aber synthetische Vitamine aufgenommen, dann fehlen diese wichtigen Begleitstoffe, die für die Aufnahme im Organismus wichtig sind. So gibt es in der Natur etwa 600 Carotinoide. In der Industrie wird dagegen aber meist nur EIN Carotinoid, das Beta-Carotin synthetisiert. Was aber ist mit seinen 599 "Kollegen"? Ist es nicht auch denkbar, dass Beta-Carotin nur dann effizient wirksam sein kann, wenn eine Reihe seiner „Carotinoid-Kollegen“ mithilft? Die Niere z.B. erkennt sogar synthetische Vitamine erstmal als Schadstoff, da sie nicht die gleiche molekulare Struktur wie die natürlichen Vitamine haben. Die Folge sind Nierenerkrankungen.

In Deutschland und Österreich ist Tiermehl relativ teuer, da das Mehl keine Bestandteile von Tieren enthalten darf, die medikamentös behandelt oder eingeschläfert bzw. die zu Tierversuchen benutzt wurden.

In Frankreich und Belgien hingegen darf alles zu Tiermehl verarbeitet werden, wenn dieses für die Herstellung von Hunde- und Katzennahrung bestimmt ist. Durch EU-Firmenvernetzungen gelangt so auch dieses billige und minderwertige Tiermehl sehr wohl zu deutschen und österreichischen Herstellern. So wurde durchaus in bekannten Tierfuttern hierzulande bereits Narkosemittel nachgewiesen. D.h. das Tiermehl muss also zwangsläufig aus Tierkörperbeseitigungsanlagen für Haustiere stammen.

Wir alle wissen von den zahlreichen Skandalen aus der Lebensmittelindustrie, wie skrupellos zugunsten der Gewinnmaximierung mit der Gesundheit der Menschen umgegangen wird. Es ist daher leider nur mehr als logisch, dass in der Tierfutterindustrie noch unmoralischer vorgegangen wird.

Das Prinzip der meisten Futtermittelhersteller folgt vor allem der Maxime:
Wie ziehe ich aus den billigsten und minderwertigsten Rohstoffen den größtmöglichen Profit?


Ach, übrigens, was die Prozentangaben auf dem Futter angeht:
Alles, was unter 4 % liegt, muss erst gar nicht angegeben werden – sagt der Gesetzgeber! So wird oft Rote Beete untergemischt, um den Kot schön dunkel (und somit "gesund") zu färben. Das macht einen schon stutzig, oder?

  An dieser Stelle möchte ich allerdings ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sehr wohl Firmen gibt, die hochwertige Rohstoffe verarbeiten und schonendste Verfahren verwenden.
Aber deren Produkte können Sie leider weder im Discounter noch im gehobenen Fachtierhandel kaufen. Oder zumindest nur sehr selten.

Es ist aus meiner Sicht äußerst bedauerlich, dass ein sehr hoher Prozentsatz von Tierärzten Futtermittel der großen Hersteller anbietet und in der Praxis verkauft. Ob Premium- oder Spezial-Diät-Futter: Der Tierbesitzer füttert diese Produkte, deren Verpackung materiell betrachtet wertvoller ist als sein Inhalt, in dem guten Glauben, seinem Tier nur das Beste zu geben.

Dass dieses Futter nicht artgerecht ist, den tierischen Organismus schädigt und damit Erkrankungen Grund und Boden bereitet, weiß der Tierhalter natürlich nicht. Über kurz oder lang wird sein Tier krank, man geht mit ihm zum Tierarzt und erhält neben Medikamenten und Therapien noch spezielleres und noch teureres Futter.
Diese Produkte können akute Probleme einerseits scheinbar lindern (z. B. Gewichtsreduktion), doch andererseits bereiten just diese Gaben den Nährboden für weitere Erkrankungen, die dann aber ursächlich nicht mehr in Zusammenhang mit der Verfütterung des Spezialfutters gebracht werden.

So schließt sich der Kreis und alle sind zufrieden: Futtermittelindustrie, Futterhandel, Tierärzte und Pharmaindustrie. Nur Hund und Katze nicht, denn es ist deren Gesundheit, auf deren Kosten alle vorgenannten Parteien profitieren.

Und Sie als Freund und Partner Ihres Tieres?
Sie leiden mit Ihrem Tier, geben sehr viel Geld aus und müssen sich im Extremfall irgendwann vorzeitig von Ihrem Liebling verabschieden, weil alle Therapien und Maßnahmen nicht mehr fruchten.

Wer´s nicht glaubt, sollte einfach mal die Zusammensetzung des Spezialfutters lesen.
Ich weiß wirklich nicht, wie eine fleischfressende Katze ihre Nierenprobleme lindern kann, indem sie Trockenfutter (!) Getreide, pflanzliche Eiweißextrakte, Öle und Fette, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe und Saaten frisst.

Hier wird als Eiweißquelle Maiskleber, Geflügelfleischmehl, Trockenvollei angegeben. Und man beachte bitte, dass Fleisch erst an 4. Stelle kommt! Aha?
Na, das klingt doch eher als sollte man das einem Allesfresser geben ...
Und auch die Feuchtfuttervariante (Geschmacksrichtung Rind!) eines anderes Herstellers hört sich nicht viel anders an: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Schwein, Geflügel, 4% Rind), Getreide, Öle und Fette, Eier und Eierzeugnisse, Mineralstoffe, Zucker.
Was zum Geier hat hier Überhaupt Zucker drin zu suchen?
Mal davon abgesehen, dass die Hauptfleischquelle Schwein ist und die angegebene Geschmacksrichtung Rind nur zu 4% enthalten ist.
Und es steht auch überhaupt nicht drauf, was in welchen Prozenten im Futter ist. Allgemein: Bei den Inhaltsstoffen steht immer das an erster Stelle, was am meisten drin ist.

Klar, bei diesen Diätfuttermitteln wird auf extra niedrige Phosphatwerte geachtet, um die Nieren zu entlasten.
Okay, da die arme Miez wahrscheinlich eh schon überwiegend mit Getreide gefüttert wurde, entlastet das die Nieren vielleicht etwas... Wer´s glaubt...
Aber wäre es nicht schlauer, die Katze wieder artgerecht zu ernähren und nicht mehr mit Proteinen zu quälen, die sie gar nicht verdauen kann? Oder würden Sie auf die Idee kommen, ein Pferd mit Steak zu füttern, nur weil es schon ein paar Jahre länger in der Obhut von Menschen lebt und sich nun an ihn und seine Nahrung gewöhnt haben müsste...?

Merke: Diäfutter lösen niemals das Problem. Sie bekämpfen höchstens die Symptome, aber nie die Ursache!
 
mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. vet. Jutta Ziegler; erweitert

 

Hier geht es zu dem Futter, welches uns unsere Freundin Birga, die Katzenexpertin, vor vielen, vielen Jahren empfohlen hatte.

Sollte, warum auch immer, dieses Futter nicht mehr angenommen werden (das kann zum Beispiel passieren, wenn das Tier krank gewesen ist und die Erkrankung mit dem Futter in Verbindung bringt), sprechen Sie mich bitte an, wir finden eine passende artgerechte Alternative.
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