Das Impfen ist – sowohl beim Menschen als auch bei unseren Haustieren – ein seit Jahren kontrovers diskutiertes Thema. Doch während beim Menschen die meisten Impfungen, wenn überhaupt, nur einmal im Leben oder alle sieben bis zehn Jahre verabreicht werden (naja, okay, da hat sich in den letzten Jahren auch hier einiges in punkto Häufigkeit geändert..), herrscht in der Veterinärmedizin ein regelrechter Impfwahn – und dies ganz sicher nicht zum Besten unserer Tiere.
Es ist sogar eher das Gegenteil der Fall: Es war und ist wissenschaftlich nicht erwiesen, dass Hunde und Katzen nach mehrfacher Grundimmunisierung im Welpen-Alter in jährlichen Abständen mit immer neuen Impf-Dosen belastet werden müssen. Gleichwohl praktizieren nach wie vor viele Tierärzte die Impfung gemäß Beipackzettel. Das Missverständnis, das zu dieser Impf-Wut geführt hat, hat hier seinen Ursprung:
Die Hersteller der verschiedenen Tierimpfstoffe schreiben seit Jahrzehnten in ihren Gebrauchsinformationen, dass eine jährliche Wiederholung der Impfung empfohlen sei. Das liegt daran, dass die Impfstoff-Hersteller sowohl in den USA als auch in Europa für die amtliche Zulassung ihrer Präparate nicht verpflichtet sind, die tatsächliche Dauer des Immunschutzes zu testen und nachzuweisen. Stattdessen wird maximal der Ein-Jahres-Zeitraum geprüft, der nichts über den wirklichen Zeitraum des Schutzes aussagt – und dieser hält i.d.R. ein Hunde- oder Katzenleben lang.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob gerade zu häufiges Impfen nicht kontraproduktiv ist und die Tiere unnötigen Gefahren aussetzt.
Ich empfehle auch die einleitenden Worte zum Impfen auf der Miezfidel-Hauptseite zu lesen.
Um sich jedoch solch optionale, zwar freiwillige, aber komplexe und äußerst kostenintensive Tests zu ersparen und rechtlich abgesichert zu sein, schreiben die Hersteller stattdessen die Empfehlung zur jährlichen Wiederauffrischung in den Beipackzettel – und diese Empfehlung wird oft arg – und fraglos in die Tat umgesetzt. Dass die berühmte Frage Cui bono? (Wem nützt es?) ggf. auch noch damit beantwortet werden kann, dass Hersteller und Tierarzt natürlich umso mehr verdienen, je öfter sie die Spritze setzen, ist ein weiterer Aspekt.
Doch Gott sei Dank hinterfragen auch immer mehr Tierärzte und Tierhalter diese unsinnige Vorgehensweise, und so ist Bewegung in das bis vor kurzem statische Weltbild der Impfungen beim Tier geraten: Gerade in den USA haben sich Forscher des Themas angenommen und festgestellt, dass Auffrischungsimpfungen in den allermeisten Fällen vollkommen überflüssig sind. Abgesehen von riskanten Nebenwirkungen verpufft die Auffrischung sichtlich. Denn durch die bereits vorhandene Immunität des Tieres wird der Impfstoff vom Immunsystem unschädlich gemacht, ebenso wie das Immunsystem es mit dem tatsächlichen Erreger machen würde, wenn das Tier damit in Berührung käme. Auf Basis dieser Forschungsarbeiten haben die American Association of Feline Practitioners (AAFP) und die Acadamy for Feline Medicine (AFM) Ende 1997 in den USA z. B. ein neues Impfschema für Katzen beschlossen und empfehlen nach der Grundimmunsierung des Tieres immerhin nur noch dreijährige Auffrischungsintervalle. Dass diese Empfehlung nur langsam über den großen Teich zu uns schwappt und nur zögernd umgesetzt wird, liegt in der Natur des Umdenkens bzw. Umlernens begründet und hängt auch mit dem Gedanken an das Portemonnaie zusammen. Aber immerhin, wenn auch nach wie vor willkürlich: In Deutschland z.B. sind seit einiger Zeit Kombiimpfpräparate auf dem Markt, deren Intervall- Empfehlung bei vier Jahren liegt.
Die Risiken des Impfens
Das Impfen ist – wie beim Menschen – stets mit Risiken behaftet. Auch bei Hunden und Katzen kann es zu kritischen Reaktionen des Organismus kommen: Am häufigsten kommt es nach aktueller Informationslage zu anaphylaktischen Schocks, Atemnot, Erbrechen, Durchfall, Fazialödemen (Kopfschwellungen) und Pruritus (Juckreiz), außerdem können Autoimmunkrankheiten, Polyarthritis, bakterielle Infektionen, Ohren- und Harnweginfektionen sowie auch Verhaltens- und Wesensstörungen die Folge sein.
Wollen Sie wirklich auf der sicheren Seite sein, so rät der homöopathische Tierarzt Dr. Richard Pitcairn dazu den Kontakt Ihres Welpen mit anderen Hunden zu vermeiden und ihn nur ein einziges Mal impfen zu lassen - und zwar im Alter von 22 Wochen oder später. Seiner Ansicht nach sind die einzigen wirklich wichtigen Impfungen, die gegen Staupe und Parvovirose. Lassen Sie sie im Alter von 22 Wochen gegen Staupe impfen und einen Monat später gegen Parvovirose.
Diese Vorgehensweise soll sehr sicher sein, sofern der Welpe keinen Kontakt zu anderen kranken Tieren hat. Ist Ihnen das aber zu riskant, ist das untere Impfschema empfehlenswert.
Impfen – aber richtig!
Allen verantwortungsbewussten Tierhaltern, denen das Wohlergehen ihrer Tiere am Herzen liegt, möchte ich folgende Impf-Schemata (nach Dr. Vet. Jutta Ziegler) ans Herz legen (es bleibt zu hoffen, dass Zuchtverbände in Zukunft auch nicht mehr auf unsinnige und gesundheitsgefährdende Impfungen bestehen):
Staupe, Hepatitis und Parvo:
Gegen diese Krankheiten sollten alle Hunde grundsätzlich im Welpenalter immunisiert werden. Zwar kommen diese Erkrankungen kaum noch vor, aber zum Schutz vor infizierten Welpen, die skrupel- und gewissenlose Händler aus dem Osten schmuggeln und an Autobahnen verkaufen, sollte auf diese Impfungen nicht verzichtet werden.
- Erste Staupeimpfung (Hepatitis): 16 Wochen
- Erste Parvoviroseimpfung: 20 Wochen
- Zweite Staupeimpfung (Hepathitis): 24 Wochen
- Zweite Parvoviroseimpfung: 28 Wochen
Tollwut:
Das Infektionsrisiko ist heutzutage äußerst gering. Wer allerdings ins Ausland fährt und seinen Hund mitnimmt, muss ihn gesetzlich vorgeschrieben gegen Tollwut impfen lassen. Hier sollte man sich für das Präparat Madivac entscheiden, das für einen Zeitraum von drei Jahren zugelassen ist. Achtung: Tollwut darf nie mit anderen Impfstoffen gemeinsam verabreicht werden!
Welpen sollten diese Impfung erst ab einem Alter von sechs Monaten und nach dem vollständigen Zahnwechsel erhalten. Am besten, man impft zuletzt gegen Tollwut, mindestens einen Monat, nachdem alle anderen Impfungen abgeschlossen sind. Die bedeutet, dass man wartet, bis der Hund 6 bis 7 1/2Monate alt ist (in Abhängigkeit von dem gewählten Impfschema). Sollte dies nicht möglich sein, dann lassen Sie ihn zuerst mit vier Moanten (also 16 Wochen) gegen Tollwut impfen, warten Sie anschließend ab, bis der Hund 22 Wochen alt ist, und fahren Sie dann mit dem oben genannten Schema fort.
Impfungen des Hundes, die nichts bzw. fast gar nichts bringen:
Leptospirose
(eine chronische bakterielle Infektionskrankheit):
Lepto-Impfstoffe schützen, wenn überhaupt, nur gegen zwei Bakterienstämme, von denen es noch viel mehr gibt. Darüber hinaus ist das Neben- und Nachwirkungspotential dieser Impfung sehr hoch.
Borreliose:
(durch Zecken und andere Insekten übertragene virale Erkrankung):
Auch hier schützt eine Impfung nahezu kaum, weil die in unseren Gebieten vorkommenden Borrelien gegen eine Impfung überwiegend immun sind. Auch hier ist das Nebenwirkungspotential sehr hoch und steht in keiner Relation zu einer etwaigen Wirkung.
Zwingerhusten:
Art und Ursache der Infektion mit Zwingerhusten sind extrem verschieden, so dass eine Impfung gegen einen einzelnen Erreger sinnlos ist. Dagegen sprechen wiederum die Gefahren der Nebenwirkungen.
Corona-Virus:
Gegen den Corona-Virus wird seit neuestem gerne geimpft, denn dies soll vor Durchfallerkrankungen schützen. Sollte eine Infektion beim Hund überhaupt geschehen, ist der Verlauf der Erkrankung jedoch sehr kurz und milde und Experten aus aller Welt bezweifeln diese Impfmaßnahme aus verschiedenen Gründen.
mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. vet. Jutta Ziegler; erweitert
Eine Alternative: die "homöopathische Impfung":
Dies entspricht zwar nicht der Homöopathie-Lehre, dennoch konnte über Jahre hinweg festgestellt werden, dass damit behandelte Hunde an keiner dieser Seuchen erkrankt sind (was man übrigens bei Impfungen nicht sagen kann).
Ab der 4. Lebenswoche die alternative "Impfung" für Hunde:
Hundestaupe bzw. Hard Pad Disease mit der Multiple-Sklerose (MS) Nosode D200
Leukose FeLV – FIV (Katzen Aids) mit Carcinosinum Nosode D200
Tollwut mit der Scarlatinum Nosode D200
Stuttgarter Hundeseuche (Leptospirose) mit der Leptospirose Nosode D200
Hepathitis (die ansteckende Leberentzündung (HCC) mit der Hepatitis B Nosode D200
Der Zwingerhusten (Kennel Cough) wird mit der Pertussis Nosode D200 abgedeckt.
Herpes Virus Infektio mit Herpes simplex - Nosode D200
Zur Grundimmunisierung 3-5 Globuli eines der obigen Mittel in etwas stillem Wasser auflösen und mittels einer Einwegspritze (ohne Nadel!) am besten direkt ins Mäulchen geben. Am nächsten Tag das nächste Mittel, bis alle Nosoden verabreicht wurden.
Die Wiederholungs“impfung“ erfolgt nach vier Wochen, indem wieder jeden Tag eine der Nosoden gegeben wird.
Bei trächtigen Hündinnen: Ab der 2. Woche und 3. Woche
1. Gabe 4 Wochen vor der Geburt
2. Gabe 2 Wochen vor der Geburt
Wiederholung alle 4 Monate.
Ein Impfschutz besteht erst nach ungefähr 3 Tagen nach der Wiederholungs“impfung“ und muss dann alle 4 Monate wiederholt gegeben werden.
Als Auffrischung reicht dann jedoch eine Gabe, die nicht nach 4 Wochen wiederholt werden muss. Wird der Zeitraum einmal verpasst und ist zu viel Zeit verstrichen, sollte wieder wie bei der Erstimmunisierung begonnen werden.
In der Tat ist es wohl mittlerweile leider oft so, das man als "Normalperson" in der Apotheke diese Nosoden nicht immer so einfach bekommt. (Zur Erinnerung: es handelt sich um potenzierte Krankheitserreger und - Achtung - die Homöopathie wird ja immer noch angezweifelt. Trotzdem werden diese Nosoden verboten. Hm...). Bestellbar sind sie aber meinesachtens nach wie vor in Österreich. Mal nach Remedia googeln. Hier wird man in der Regel fündig. Und auch in Amberg gibt es eine Apotheke, die sehr viele Nosoden im Sortiment hat.
Unsere ganz persönliche Meinung ist übrigens: DAS IMPFEN SEIN LASSEN! Maximal die Grundimmunisierung durchführen und danach nie wieder impfen. Viel zu groß sind die Impfschäden, die man erst im hohen Alter bemerkt (Demenz beispielsweise, von Krebs mal ganz zu schweigen - wir haben alles schon erlebt). Gute Seite zum Thema Impfungen ausleiten: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/impfungen-hund-katze-ausleiten-ia.html
Magendrehung bei Hunden – Anzeichen erkennen und helfen
Die Magendrehung ist eine gefürchtete Krankheit bei großen Hunderassen, die ohne rasche chirurgische Versorgung zum Tode des Tieres führt. Auch bei Katzen sind Magendrehungen möglich aber sehr selten.
Mit zunehmendem Alter und gedehnten Magenbändern steigt das Risiko der Erkrankung. Die Risikofaktoren sind aber immer noch nicht vollständig bekannt. Ein direkter Zusammenhang mit der Fütterung von Trockenfutter steht in Verdacht, hier maßgeblich der Auslöser zu sein. Was absolut Sinn macht, wenn man sich Gedanken über artgerechte Ernährung macht.
Bei der Magendrehung gerät der gefüllte Magen durch die Bewegung des Tieres in eine vermehrte Pendelbewegung bis zu einem seitlichen Überschlag (ähnlich einer Schaukel) und somit zu einer Drehung des Magens um seine Achse.Der Magen des Hundes ist an zwei Stellen im Brauchraum fixiert. Von vorne tritt die Speiseröhre durch das Zwerchfell und kurz hinter diesem, mündet sie in den Magen. Der Magenausgang auf der anderen Seite, geht in den Zwölffingerdarm, dem Duodenum (das ist der erste Abschnitt des Dünndarms) über. Und: Der Magen ist kein kugelförmiges Gebilde oder gar ein Schlauch, sondern der Magen ist ein asymmetrischer Beutel, der eine große und eine kleine Krümmung aufweist.
Zusätzlich ist der Magen noch mit einigen Bändern im Bauchraum befestigt, wie zum Beispiel an der Leber und der Milz. Damit der Magen auch in unterschiedlichem Füllungszustand Bewegungsfreiheit behält, sind diese Bänder nachgiebig und nicht straff.
Befindet sich der Magen in normaler Position, liegt der obere und vordere Anteil unter den hinteren Rippen und der hintere Teil des Magens zeigt nach hinten rechts und unten.
Welches sind die Anzeichen einer Magendrehung?
- Die Drehung an sich, versursacht dem Hund nur einen kurzen Schmerz, der ihn kurz aufjaulen lässt und danach laufen die meisten Hunde relativ vorsichtig mit eingezogenem Bauch und gekrümmten Rücken unruhig hin und her.
- Der Hund legt sich nur kurz hin, um gleich wieder aufzustehen.
- Der Hund versucht schon nach kurzer Zeit danach zu Erbrechen, was allerdings nicht passieren kann, da die Speiseröhre zugeschnürt ist.
- Falls der Hund in diesem Zustand etwas trinken sollte, wird er innerhalb kürzester Zeit das Wasser wieder erbrechen.
- Die Aufgasung des Magens kann von Minuten bis Stunden dauern und kann von außen gesehen oder gefühlt werden. Der vordere und hintere Teil des Bauchraumes wird immer dicker. Wenn man auf den prallen Bauch und die letzten hinteren Rippen klopft, oder mit dem Finger schnippt, klingt dieser hohl, wie bei einer Trommel.
- Die verschlechternde Kreislaufsituation ist zunächst durch starke Unruhe, bei weiterem Fortschreiten, durch Apathie (Teilnahmslosigkeit) gekennzeichnet.
- Die Atmung wird immer anstrengender, meist hechelnd.
- Oftmals stöhnt der Hund auch vor Schmerzen.
- Der Puls wird sehr schnell und teilweise so flach, dass man ihn kaum noch fühlen kann.
- Zuerst werden die Schleimhäute hellrosa, später fast weiß.
- Innerhalb von 30 – 60 Minuten können sich dramatische, lebensbedrohliche Zustände entwickeln, so dass der Hund nach dieser Zeit nicht mehr gehen oder stehen kann. Erfolgt dann keine schnelle Hilfe, stirbt der Hund.
Was muss ich tun, wenn ich beim Hund eine Magendrehung festgestellt habe?
- Auch wenn nur der Verdacht besteht, sollte man keine Zeit verlieren.
- Sofort den Tierarzt oder die Tierklinik anrufen, damit vorbereitende Maßnahmen ergriffen werden können und keine wertvolle Zeit verloren geht.
Jede Minute kann wertvoll sein und über Leben und Tod entscheiden!
Ernährungsspezifische Hintergründe
Wie lange die Nahrung im Magen verweilt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je flüssiger eine Nahrung ist, desto schneller kann sie auch verdaut werden. Konsequenterweise bleibt daher Trockenfutter länger im Magen und erhöht damit das Risiko zur Magendrehung bei der Trockenfütterung.
Auch hier gilt wieder: eine artgerechte Ernährung ist das A und O!
Im Gegensatz zum Menschen enthält Hundespeichel keine Verdauungsenzyme. Die Aufspaltung der Nahrung beginnt also im Magen und nicht im Maul. Das ist verständlich, wenn man weiß, dass die Tiere ihre Nahrung nicht kauen, sondern sofort herunterschlingen.
Wofür das Gebiss von Hunden und Katzen sicherlich nicht geeignet ist, ist das "Kauen". Die Tiere haben keine Mahlzähne und können daher pflanzliche Bestandteile nicht im Mund zerkleinern und aufbereiten. Im Gegensatz zum Pferd oder zur Kuh kann die Nahrung daher nur hinuntergeschlungen werden.
Das Gebiss eines Fleischfressers muss es ermöglichen, eine Beute zu erlegen und das Fleisch herauszulösen. Und das Raubtiergebiss von Hunden und Katzen ermöglicht dies. Mit den Fang- und Reißzähnen können Tiere erlegt und gefressen werden.
Die Bezeichnung „Fleischfresser“ ist vom Wort her ein wenig irreführend, denn der Karnivore frisst nicht Fleisch, sondern Beutetiere. Es handelt sich also eher um einen "Beutetierfresser". Die Beute wird fast vollständig gefressen und liefert eine Fülle an Bestandteilen.
So erhält das Tier z.B. auch Calcium aus den Knochen, Natrium aus dem Blut, fettlösliche Vitamine und Spurenelemente aus den Organen und essenzielle (=lebensnotwendige) Fettsäuren aus dem Körperfett. Und auch die unverdaulichen Bestandteile der Beute haben einen Zweck. Sie sind für die Funktion des Verdauungskanals wichtig, regen die Darmbewegung an. Eine reine Fütterung ausschließlich mit Fleisch führt nachweislich zu gravierenden Mangelerscheinungen.
Übrigens: Die Nahrung bleibt recht lange im Körper. Vom Fressen der Nahrung bis zum Absetzen des Kots vergehen im Schnitt 24-36 Stunden!
Zusammengefasst kann man sagen: Je ursprünglicher der Habitus des Hundes (also ohne Überzüchtungen) und je natürlicher er ernährt wird, umso weniger braucht man sich um das Thema Magendrehung Gedanken zu machen.
Es liegen, soweit ich weiß, keine Berichte vor, dass jemals ein Wolf an einer Magendrehung gestorben ist. Wölfe schlagen sich sich bekanntlich den Bauch voll und rennen hinterher auch teilweise viel herum. Warum also, sollte sich die Natur so etwas "Dummes" wie eine Magendrehung ausdenken? Meinesachtens ist hier, mal wieder, der Mensch schuld an der Misere. Vorrangig mit seinem Trockenfutter!
Es wurde in einigen Studien beschrieben, dass die Häufigkeit einer Magendrehung zunimmt, wenn die Hunde mit Trockenfutter gefüttert werden. Das liegt einfach daran, wie dieses trockene Zeug verdaut wird. Das dauert nämlich verdammt lange im Gegensatz zum Verdauen von rohem Fleisch. (Toll, dass es dafür mal wieder Studien geben musste, in denen die Tiere gequält wurden.)
Der Hund ist ein Nachfahre des Wolfes und gehört damit zu den Raubtieren. Er ist ein Fleischfresser und sein Körper ist dementsprechend ausgelegt: Er hat kräftige Zähne zum Beute machen und zerreißen, eine starke Kaumuskulatur und einen relativ kurzen Darmtrakt. Die Verdauungssäfte des Darms sind sehr aggressiv und in der Lage, auch Knochenstücke in kurzer Zeit zu verdauen.
Die Länge des Fleischfresserdarms ist im Gegensatz zum Darm der Wiederkäuer (z.B. Kühe), der große Mengen an pflanzlicher Nahrung aufnehmen und verarbeiten muss, sehr kurz. Deshalb benötigen Fleischfresser kleine, aber hochkonzentrierte Portionen, die hauptsächlich aus Fleisch bestehen müssen. Dieses sollte nicht gekocht werden, da das Eiweiß des Fleischs dadurch denaturiert und wichtige Enzyme und Vitamine zerstört werden. Gekochtes Fleisch ist „tote Energie“ für den Hund. Gibt man anstelle von Fleisch artfremde Fertigkost, verkümmern die für rohes Fleisch ausgelegten Verdauungsorgane und die Zusammensetzung der Verdauungssäfte verändert sich, denn es findet eine Art Vorverdauung statt, die die Verdauungssäfte des Hundes ständig unterfordert. Auch die Geschmacksnerven des Hundes verändern sich. Tiere, die niemals rohes Fleisch bekommen haben, lehnen diese natürliche Nahrung oft ab, weil sie sie einfach nicht gewohnt sind.
Gesundheit und Lebensdauer des Hundes hängen eng mit der Nahrung zusammen.
Artfremde Fertigkost lassen Ihren Hund zwar überleben, aber er – und damit auch Sie - muss viele Nachteile in Kauf nehmen: Seine Vitalität, seine Fellbeschaffenheit und sein Geruch sind nicht mit der Konstitution eines Hundes vergleichbar, der mit artgerechtem Futter und oder rohem Fleisch gefüttert wird. Ein natürlich ernährter Hund ist aufgrund seiner intakten Darmflora deutlich resistenter gegen Wurmbefall und Infektionen und Zahnstein ist ein Fremdwort. Auch werden diese Hunde älter und sind generell gesünder als ihre mit Fertigfutter ernährten Artgenossen.
Sie werden sich sicher auch schon gefragt haben, weshalb in den letzten Jahrzehnten auch Hunde immer häufiger an Krebs erkranken und warum auch vermeintlich bestens gepflegte und gefütterte Tiere immer jünger sterben.
Vor ca. 60 Jahren lag das durchschnittliche Lebensalter unserer Hunde bei 15 Jahren. Heute hat ein Rassehund nur noch eine Lebenserwartung von sieben bis neun Jahren, Mischlingshunde etwas mehr. Die Erklärung dafür ist so einfach wie einleuchtend: Bis in die 1950er Jahre wurden Hunde meist mit Schlachtabfällen und Essensresten gefüttert. Fertigfutter gab es damals kaum und es passte auch nicht in das gesellschaftliche Verständnis, die Hunde mit extra für sie hergestellter Nahrung zu füttern
B.A.R.F. – die biologisch artgerechte Rohfütterung
Das „Barfen“ – biologisch artgerechte Rohfütterung – findet mittlerweile Gott sei Dank wieder mehr und mehr Anhänger. Denn die kritischen Stimmen der Gegner (die zudem meist aus den Reihen der Futtermittelindustrie und deren Anhängern kommen) sind schnell widerlegt. Weder ist die Rohfütterung für Hunde kompliziert, noch gibt es dabei Mangelerscheinungen oder Überdosierungen – die gibt es dafür mit artfremder Fertignahrung.Es gibt mittlerweile viele Bücher zum Thema Rohfütterung für Hunde.
Beim Barfen sind einige Grundregeln zu beachten, die man schnell lernen kann und Ihr Hund wird es Ihnen mit mehr Gesundheit, Vitalität, einem längeren Leben und viel geringeren Tierarztkosten danken: (Achtung: das Barfen der Katze ist deutlich komplizierter!)
Ein Fleischfresser frisst in der Natur zunächst die Eingeweide des Beutetiers. (Achtung: Die Katze allerdings ist ein strikter Fleischfresser. Sie frisst selten die Innereien ihrer Beutetiere und benütigt nur verschwindend geringe Mengen an Kohlenhydraten!) Dieses ist in der Regel ein Wiederkäuer, in dessen Körper sich Getreide befindet. Wir benötigen für die Zubereitung der Hundekost also geringe Mengen an Getreide.
Da die mit dem Beutetier aufgenommenen Pflanzen, Kräuter, Getreidekörner und Rinden bereits vorverdaut sind, müssen wir dies bei der Fütterung beachten. Weißmehle sind z.B.ungeeignet, alle wichtigen Mineralstoffe und Vitamine fehlen und sich im Magen des Fleischfressers zusammenklumpen und Mangelerscheinungen und -beschwerden verursachen.
Getreide:
Besser als Weizenmehle ist es stattdessen Weizenkleie, Mais, Hafer- oder Reisflocken, die zuvor in etwas Wasser eingeweicht wurden, über das rohe Fleisch zu streuen. Bitte verwenden Sie zum Einweichen keine Fleischbrühe, da dies zum Sauerwerden des Getreides und damit zur Übersäuerung des Magen-Darm-Traktes beim Hund beiträgt.
Maiskörner können übrigens auch aus der Dose verfüttert werden, da Mais das einzige Getreide ist, das seine Vitamine nicht durch Sterilisierung einbüßt. Alle anderen Getreide können aufgeschlossen ebenfalls verfüttert werden.
Fleisch:
Prinzipiell können Hunde mit allen Fleischarten und -sorten gefüttert werden: Rind, Kaninchen und Geflügel. An Innereien sind Leber (hoher Vitamin- und Mineralstoffgehalt), Herz, Nieren, Milz, Pansen (ungeputzt) Kehlkopf etc. zu empfehlen. Die Fleischstücke sollten für Welpen anfangs in ca. 2 x 2 cm große Stücke geschnitten werden, dem erwachsenen Hund werden die Fleischstücke einfach ganz – wie eben in der Natur - gegeben.
Es sollte aber darauf geachtet werden, dass auch fetthaltiges Fleisch (z.B. Leftzen) verfüttert werden, da das meiste Fleisch zu mager ist. Hunde brauchen aber einen gewissen Anteil an Fett in der Nahrung.
Auf Schweinefleisch sollte jedoch verzichtet werden. Zwar gibt es die gefürchtete Aujeszky-Krankheit, die durch Schweinefleisch übertragen wird, bei uns schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Dennoch sollte auf Schwein verzichtet werden. Das Schweinefleisch ist besonders cholesterinhaltig. Das Bindegewebe des Schweins ist dem des Menschen und dem von Hund und Katze außerordentlich ähnlich. Die schwefelhaltigen Bestandteile des Schweinefleischbindegewebes lagern sich im Bindegewebe des Organismus an und führen dort zu schleimigen Aufquellungen. Die schleimigen Substanzen lagern sich wiederum im gesamten mesenchymalen Gewebe ab, also auch in Bändern, Sehnen und Gelenkknorpeln des Bewegungsapparates. Zudem besitzt Schweinefleisch einen extrem hohen Anteil an Histamin und das wiederum ist maßgeblich für allergische Reaktionen verantwortlich.
Knochen:
Die Knochen sind die Zahnbürste des Hundes und zudem ausgezeichnete Calcium- und Phosphorlieferanten. Darüber hinaus sind sie wichtig für die Beschäftigung des Hundes. Wer einmal beobachtet hat, wie hingebungsvoll sich ein Hund stundenlang dem Verzehr eines Knochens widmen kann, lässt die weichen Fertig-Knochen aus dem Supermarkt schnell links liegen. Außerdem lassen Hunde und auch Welpen, die regelmäßig echte Knochen bekommen, sonstige Kauobjekte wie Schuhe, Teppiche und Möbel in Ruhe.
Knochen sollten niemals gekocht verfüttert werden und dies gilt für alle Knochenarten. Es ist ein Ammenmärchen, dass Hunde keine Geflügelknochen bekommen dürfen, da diese angeblich splittern. Generell gilt, dass alle gekochten Knochen splittern können, rohe Knochen jedoch nicht. Sollten die Geflügelknochen einmal nicht mehr ganz frisch sein, sollte man sie kurz mit heißem Wasser Übergießen, denn so erhalten sie ihre natürliche Elastizität zurück.
Fisch:
Fisch sollte am besten stets frisch verfüttert werden. Makrele und Hering eignen sich für den Hund am besten, da sie viel gutes Fett (mehrfach ungesättigte Fettsäuren), Vitamin B und Mineralstoffe enthalten. Ist der Fisch nicht mehr ganz frisch, kann er ebenfalls mit heißem Wasser übergossen werden, um ihn wieder elastisch zu machen.
Wurzelgemüse:
Ist hervorragend für die Hundeernährung geeignet. Man kann es fein gerieben oder kurz (!) gekocht zum Getreide mischen. Kräuter aus dem Garten (Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Borretsch, Melisse etc. – im Winter auch getrocknet), Salatblätter, Früchte und Beeren eignen sich sehr gut und ergeben ein ausgezeichnetes nahrhaftes Beifutter, das vitamin- und mineralstoffreich ist.
Milchprodukte:
Hüttenkäse, Kefir und Quark, also alle laktosefreien Milchprodukte, können dem Hund bedenkenlos gegeben werden. Milch und Buttermilch sollten nur laktosereduziert angeboten werden und dies auch nur dann, wenn der Hund von klein auf daran gewöhnt ist und die entsprechenden Bakterien im Darm existieren.
Nüsse und Öle:
Nüsse liefern natürliche Fettsäuren und viele Mineralstoffe und Vitamine. Allerdings sollten sie nur gerieben und als Mehle gefüttert werden. Zwei bis drei Mal pro Woche sollte der Hund kaltgepresste öle erhalten, die der Mahlzeit beigegeben werden: Leinöl, Maiskeimöl, Lachsöl und Olivenöl haben das ausgewogenste Fettsäuremuster (Omega-3 und Omega-6). Ein erwachsener Hund bekommt einen Esslöffel davon, der Welpe dementsprechend weniger.
Eier:
Eier sollen Hunde nur in roher Form erhalten, da sie in gekochter Form den Magen verkleben können. Dem Hund jeden zweiten Tag ein Ei zu geben, kommt der natürlichen Ernährung sehr nahe. Die Empfehlung, dem Tier nur den Dotter zu geben, entbehrt übrigens jeglicher Logik, denn in der freien Natur können Eierdiebe wie Füchse, Wiesel und Marder das Eiklar auch nicht vom Dotter trennen und die Eiermahlzeit bekommt ihnen allen gut.
Fastentag:
Einmal in der Woche sollte man seinen Hund ruhig fasten lassen. In der Natur gibt es schließlich auch nicht jeden Tag einen gedeckten Tisch. Darüber hinaus unterstützt ein Fastentag – wie auch bei uns Menschen – die Darmreinigung.
(Achtung: Keinen Fastentag für Katzen! Katzen sind Snackesser und essen mehrmals täglich kleine Portionen.)
Futtermengen:
In zahlreichen Rezepten zum Barfen sind Mengen bis ins letzte Detail angegeben. Doch umständliche Berechnungen sind nicht notwendig, wenn man einige Faustregeln beachtet: Ein erwachsener Hund benötigt täglich eine Futtermenge von 2-3% seines Körpergewichts. Der Welpe braucht täglich 10% seines aktuellen Körpergewichts. Das Futter sollte aus 70% Fleisch, 30% Gemüse und Kräutern bestehen. Die Öle, Milchprodukte, Eier und Fleischknochen gibt man zusätzlich jeden zweiten bis dritten Tag. Übrigens ist der Hundeorganismus sehr wohl in der Lage, Nährstoffe und Vitamine zu speichern und wir brauchen nicht jeden Tag die benötigte Menge zuzuführen (bei Welpen natürlich schon).
Man sieht, Barfer stehen vor einer großen Herausforderung: Bei einer reinen Fleischfütterung erhalten weder Katzen noch Hunde alle notwendigen Nährstoffe im ausreichenden Ausmaß.
Barfer versuchen, diesen Umstand durch eine sehr abwechslungsreiche Fütterung auszugleichen (s.o.), können aber meist in keiner Weise nachvollziehen, ob die ausgewählte Nahrung tatsächlich alle notwendigen Nährstoffe enthält. Und leider merkt man Mangelzustände meist erst sehr spät. Hilfreich ist es daher, mit Zusatzprodukten zu arbeiten und trotzdem möglichst abwechslungsreich zu füttern.
Wenn Fertigfutter, dann nur das Beste: Wenn Sie sich für die biologisch artgerechte Rohfütterung entscheiden, kann Ihr Hund eine gesunde Darmflora entwickeln. Da schadet es dann auch nicht, wenn er hin und wieder (artgerechtes) Fertigfeuchtfutter bekommt, wenn Sie aus verschiedenen Gründen nicht immer in der Lage seid, roh zu füttern. In diesem Fall solltet Sie jedoch Fertigfeuchtfutter im Haus haben, das als Alternative noch am ehesten akzeptabel ist: Bei Dosenfutter sollte der Frischfleischgehalt sehr hoch und "kaltabgefüllt", also nicht zuvor industriell hocherhitzt, sein, damit alle Vitamine und Enzyme verfügbar sind. Wir empfehlen dieses Futter. Das ist von dem gleichen Anbieter, von dem wir unser hochwertiges Katzenfutter beziehen.
Unsere Hunde, vor allem die Rassehunde, sind heutzutage maßlos Überzüchtet und ererbte Krankheiten weiten sich drastisch aus. Dies können wir als Hundebesitzer nicht ändern. Deshalb ist das mindeste, was wir für unseren Hund tun können, die bestmögliche Pflege und eine gesunde Ernährung. Mit der biologisch artgerechten Rohfütterung unterstützen wir sein Immunsystem, sein Wachstum in Hinblick auf die Knochen- und Gelenkgesundheit und somit seine generelle Gesundheit. Dies erspart Ihrem Hund und Ihnen viel Leid und auch Geld und schenkt Ihnen ein längeres gemeinsames und glückliches Leben.
mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. vet. Jutta Ziegler; erweitert
Noch ein Tipp: gefriergetrocknete Fleischstücke. Warum? Dieses "Gefrier-Barf" ist bei Zimmertemperatur lagerbar, innerhalb von 10 Minuten zur Fütterung bereit und kann auch warm serviert werden (für das perfekte „Beute-Feeling“ sozusagen). Durch die Gefriertrocknung bleiben die Nährstoffe und der natürliche Geschmack wunderbar erhalten. Bitte nicht trocken füttern, sondern unbedingt mit Wasser übergießen! Für 100 g brauchen Sie ca. 270 ml Wasser. Wer´s mal probieren will: mit dem Gutscheincode Mopsfidel10 bekommen Neukunden einen Kennenlern-Rabatt von 10%.
Nicht nur wir Menschen, auch unsere Hunde und Katzen werden zunehmend unnatürlicher ernährt. Fast Food für Tiere ist die Regel und nicht die Ausnahme. Die florierende Tierfuttermittelindustrie suggeriert den Verbrauchern mit industriell hergestelltem Futter das Beste für Ihr Tier zu tun. Fakt ist aber, dass mit industriell hergestelltem Tierfutter ein möglichst hoher Profit erwirtschaftet werden soll. Das geht nur über einen hohen Preis, der auf dem Markt auch aufgrund der Geiz ist Geil-Mentalität jedoch nur noch schwer durchzusetzen ist oder durch eine Senkung der Produktionskosten. Konkret bedeutet dies mindere Fleischqualität und billige Füllstoffe im Tierfutter wie z.B. Zucker, Tiermehle aus Tierverwertungsanlagen, genverändertes Soja und Mais sowie vor allem Getreide. Allesamt Zutaten, die in Hunde- und Katzennahrung nichts zu suchen haben.
Ob Premium- oder Spezial-Diät-Futter: Der Tierbesitzer füttert diese Produkte, deren Verpackung materiell betrachtet wertvoller ist als sein Inhalt, in dem guten Glauben, seinem Tier nur das Beste zu geben. Dass dieses Futter nicht artgerecht ist, den tierischen Organismus sogar schädigt und damit Erkrankungen Grund und Boden bereitet, weiß der Tierhalter natürlich nicht.Über kurz oder lang wird sein Tier krank, man geht mit ihm zum Tierarzt und erhält neben Medikamenten und Therapien noch spezielleres und teureres Futter. Diese Produkte können akute Probleme einerseits zwar scheinbar lindern (z.B. Gewichtsreduktion), doch andererseits bereiten eben diese Gaben den Nährboden für weitere Erkrankungen, die dann aber ursächlich nicht mehr in Zusammenhang mit der Verfütterung des Spezialfutters gebracht werden.
So schließt sich der Kreis und alle sind zufrieden: Futtermittelindustrie, Futterhandel, Tierärzte und Pharmaindustrie. Nur Hund und Katze nicht, denn es ist deren Gesundheit, auf deren Kosten alle eben genannten Parteien profitieren.
Und Sie als Freund Ihres Tieres? Sie leiden mit Ihrem Tier, geben sehr viel Geld aus und müssen sich im Extremfall irgendwann vorzeitig von Ihrem Liebling verabschieden, weil alle Therapien und Maßnahmen nicht mehr fruchten.
Die 4%-Irreführung
Man kann es auf beinahe jeder Supermarktdose lesen: Fleisch- und tierische Nebenprodukte (Lamm mind. 4%). Na prima, denkt man sich. Wenigstens 4% Lammfleisch, immerhin. Irrtum!
Diese Inhaltsangabe besagt aber lediglich, dass von den 100% in der Dose 4% vom Lamm kommen. Das kann zwar Lammfleisch sein, aber ebenso gut Lammdärme, Lammhirn, Lammhufe oder Lammhaut. Über die Übrigen 96% der Dose gibt es keinerlei Angaben. Weder darüber, ob Fleisch verwendet wird, noch darüber, von welchem Tier die Produkte Überhaupt stammen.
Die Dose kann also z.B. auch 96% Rinderschlachtabfall enthalten, aber dennoch Lamm heißen! Einige Hersteller suggerieren so, sie lieferten unseren Katzen Abwechslung, weil sie 20 verschiedene Geschmacksrichtungen anbieten.
Doch vergessen Sie nicht: tatsächlich unterscheiden sich alle Dosen nur in der geschmacksbestimmenden Komponente, die lediglich 4% des Doseninhaltes ausmacht.
Kann der Hund diese 4% denn Überhaupt herausschmecken? Hinzu kommt noch, dass eine Lammdose mehr Fisch enthalten kann als eine Lachsdose, eine Rinddose mehr Ente als eine Entendose usw. usf.
Denn: in einer Lammdose können z.B. 4% Lamm und 96% Schwein sein und in einer Rinddose 4% Rind und 96% Lamm; In einer Entendose 4% Ente und 96% Rind usw.
Super für die Hersteller, denn man kann in eine Dose immer das hineinfüllen, was gerade am billigsten zu bekommen ist. Das führt auch dazu, dass eine Huhndose in einer Woche bei einer Katze gut ankommt, in der nächsten Woche aber Überhaupt nicht. Vielleicht war in der ersten Woche 75% Huhn drin, in der zweiten 75% Rind...
Synthetische Vitamine
Vitamine und Mineralstoffmischungen werden in den allermeisten Fertigfuttermitteln zugesetzt, um als "Alleinfuttermittel" deklariert zu werden. Oftmals sind sie jedoch viel zu überdosiert. Bei den Vitaminen handelt es sich auch meist um künstlich hergestellte Vitamine. Die Natur kann in ihrer Vielfalt und Komplexität aber nach wie vor aber nicht kopiert werden. Der tierische Körper kann von Geburt an seine Nahrung analysieren, d.h. er erkennt, was gut und was schlecht für ihn ist. Synthetische Vitamine sind aber in ihrer Molekularstruktur immer anders. Die Natur kann eben nicht nachgebaut werden. Der Körper erkennt das und entgiftet sie mitunter (schädlich für Niere, Leber…).
Das Resultat der Gabe synthetisch erzeugter Kopien zeigt sich bei den Tieren in den stetig und drastisch steigenden Erkrankungszahlen der Knochen und Gelenke (Hüftgelenkdysplasie, Ellbogendysplasie etc.) und dem sprunghaften Anstieg von Allergien.(In einer großen Tierklinik in Berlin werden allein jedes Jahr 144.000 Knie-OPs an Hunden vorgenommen)
Geschmacksverstärker und Lockstoffe
Da das industriell hergestellte Futter meist keinerlei Nährwert mehr für die Tiere hat und der verkochte Futterbrei auch noch furchtbar – meist faulig – schmeckt, werden Geschmacksverstärker und Lockstoffe hinzugefügt. Gerade Katzen zum Beispiel gehen vor allem über den Geruchssinn.
Der neueste Trend sind die sog. Hydrolysate. Hierbei handelt es sich um Proteine, die bereits aufgespalten worden sind. Der Tierarzt erklärt diese Zusatzstoffe gerne als besonders gut verdaulich. Fakt ist aber, dass die Hydrolysate Zucker, Dextrose, Vanille, Karamell und Rübenschnitzel als Geschmacksverstärker und Lockstoffe abgelöst haben. Der Tierhalter hat wohl doch langsam mitbekommen, dass so etwas nichts in einer artgerechten Ernährung zu suchen hat und ein neuer Geschmacksverstärker musste her.
Man hat auch herausgefunden, dass Hunde und Katzen auf unterschiedliche Hydrolysate ansprechen. Also mischt man nun diese unter das jeweilige Futter. Der normale Verbraucher weiß sowieso nicht, was das sein soll. Woher soll er auch wissen, dass diese Geschmacksverstärker mit dem merkwürdigen Namen nur dazu dienen, den eigentlichen widerwärtigen Geschmack des Futters zu Überdecken... Also Finger weg von Futter mit Hydrolysaten!
Fast Food Trockenfutter
Weder Hunde noch Katzen sollten mit Trockenfutter gefüttert werden.
Es muss etwa fünfmal so viel an Wasser zu sich genommen werden, um die fehlende Feuchtigkeit des Trockenfutters auszugleichen. Dafür ist aber weder der Körper des Hundes noch der der Katze gemacht. Gerade Katzen als ehemalige Wüstenbewohner sind darauf ausgelegt, ihren Wasserbedarf fast ausschließlich Über ihre Beute zu decken. Trockenfutter enthält jedoch laut Untersuchungen der Stiftung Warentest (2008) nur rund 8% Wasser. In der artgerechten Nahrung eines Hundes sind jedoch ca. 80% Feuchtigkeit enthalten.
Hinzu kommt, dass es niemals möglich sein wird, gesundes Trockenfutter herzustellen. Spätestes bei 100°C ist nämlich jedes Vitamin zerstört – und so hoch und höher wird der Fleisch- und Getreidebrei erhitzt, um die Pellets zu formen.
Wir leben zwar selber nicht mit Hunden zusammen, haben allerdings einige Hundebesitzer im Freundeskreis.
Daher empfand ich es als höchste Zeit, auch einiges Wissenswertes über die Ernährung für den "besten Freund des Menschen" ins Netz zu stellen. Bei seiner Fertignahrung sieht es nämlich nicht besser aus als bei der der Katzen.
Diese Unterseite wird nicht so ausführlich sein wie die Hauptseite Miezfidel. Allerdings gelten die meisten Informationen zu Ernährung, Krankheiten und Therapien, die die Hauptseite Miezfidel behandelt, auch für Hunde.
Daher bitte ich, den interessierten Hunde-Freund auch bei Miezfidel zu stöbern.
Auch wenn nach bestem Wissen und Gewissen gesundheitliche Themen verfasst wurden, können sich dennoch Fehler einschleichen, oder einen nicht mehr aktuellen wissenschaftlichen Stand darstellen, noch ersetzen sie den Rat fachkundiger Tierärzte. Die Autoren übernehmen keine Verantwortung für dessen Richtigkeit, alle Angaben sind stets ohne Gewähr.
Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.
Vicco von Bülow, alias Loriot (* 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel; † 22. August 2011 in Ammerland am Starnberger See)