Auch auf dieser Webseite gibt es ein Wort (oder besser viele) zur Fütterung der Katze.
Mittlerweile dürfte es sich wohl überall rumgesprochen haben, dass unsere Hauskatzen, wie ihre Vorfahren, die nordafrikanischen Falbkatzen, Fleischfresser (Carnivore) sind.
Also, eigentlich Beutetierfresser, da ihre natürliche Ernährung aus kleinen Säugetieren aber auch Insekten besteht.
Auf diese auf Fleisch basierende und somit proteinreiche und kohlenhydratarme Nahrung ist ihr Verdauungstrakt vollständig angepasst und ihr gesamter Stoffwechsel ist auf die Verwertung tierischer Eiweiße (Proteine) ausgerichtet. Somit kann man eine Katze (oder auch einen Hund) NICHT vegetarisch oder gar vegan ernähren!
Die Zeit, in der die Katze bereits bei Menschen lebt, war nicht ausreichend, um ihren Verdauungsapparat dahingehend umzugestalten, dass die plötzlich Körner verdauen kann.
Auch wenn das manche Futtermittelhersteller vielleicht meinen, um damit den hohen Getreidegehalt in der Nahrung zu rechtfertigen. Nein die Evolution war noch nicht lang genug, um aus einem Carnivoren einen Herbivoren (Pflanzenfresser) zu machen! Oder würden Sie auf die Idee kommen, ein Pferd mit Schnitzel zu füttern, nur weil es schon ein paar Jahre länger in der Obhut von Menschen lebt und sich nun an ihn und seine Nahrung gewöhnt haben müsste...?
Sicher, man kann eine Katze (oder einen Hund) einige Zeit vegetarisch oder gar vegan ernähren nur um welchen Preis?
Der Gesundheit dient das ganz sicher nicht. Ich kann durchaus verstehen, dass man es ethisch verwerflich findet, sein Tier mit anderen Tieren zu füttern.
Vor allem, wenn man sich die heutigen Massentierhaltungen ansieht. Absolut verständlich, wenn da in einem der Wunsch aufkommt, für mich oder mein Haustier sollen keine anderen Tiere sterben, denn auch Nutztiere sind ebenso fühlende und leidensfähige Wesen. Aber bitte, dann sollte man sich doch besser einen Pflanzenfresser anschaffen, denn dann entstehen solche moralischen Probleme nicht.
Katzen leiden jedoch zwangsläufig extrem und werden in der Folge schwer krank, wenn man ihnen einen vegetarischen (und schlimmer noch veganen) Lebensstil aufzwingt, für den sie physiologisch und auch psychologisch betrachtet in keinster Weise geeignet sind.
Kitten und Senioren
Nein, Katzen brauchen kein spezielles Kitten- oder Seniorenfutter. Sie benötigen einfach artgerechtes Futter.
Kitten benötigen mehr Futter als erwachsene Katzen. Sie fressen bis zur doppelten Menge der Erwachsenenrationen. Wichtig ist hier, ihnen nicht das Futter wie einer erwachsenen Katze zu rationieren, damit sie nicht zu dick werden, sondern die Kitten so viel fressen zu lassen, wie sie mögen und benötigen. (Natürlich können sich Kitten auch überfressen und vollstopfen und dick werden. Jedoch geschieht dies in der Regel eher in einem Mehrkatzenhaushalt, wo es um Futterneid geht.)
Die Futtermenge für Kitten sollte auf 5-6 Mahlzeiten pro Tag aufgeteilt werden. 300 g Rohfleisch bzw. an die 400 g bis auch schon mal 600 g hochwertige (!) Nassnahrung verdrückt eine Jungkatze gut und gerne pro Tag. Bis zu ca. einem Jahr gelten Katzenkinder als Jungkatzen und sollten nicht nach der Erwachsenen-Berechnung gefüttert werden. (Merke 150 g Rohfleisch entspricht Pi mal Daumen 300 g gutem Feuchtfutter.) (Achtung: MaineCoon haben eine deutlich längere Kinderzeit; eine MaineCoon ist erst mit vier Jahren vollständig ausgewachsen!)
Müssen junge Katzen hungern, so kann sich dies auf ihr späteres Fressverhalten auswirken. Die Folge ist dann Übergewicht.
Wann ist denn eine Katze überhaupt ein Senior?
Die Futtermittelindustrie (alleine der Name lässt eigentlich schon schlimmes ahnen) versucht uns schon eine acht- bis zehnjährige Katze als Greis zu verkaufen. Dabei können Katzen über zwanzig Jahre alt werden. (Naja, bei dem schlechten Futter, was es so zu kaufen gibt, natürlich nicht.) Im Prinzip und bei guter Gesundheit, kann eine alte Katze genauso ernährt werden, wie erwachsene Katzen.
In der Regel ist es so, dass der Bewegungsdrang der Miez mit dem Alter abnimmt. Und auch der Stoffwechsel verlangsamt sich, so dass sie weniger Energie (Kalorien) benötigt. Die Menge des Futters kann also reduziert werden. Eventuell kann etwas nierenschonender gefüttert werden.
Hochwertiges, artgerechtes Futter scheint auf den ersten Blick erst einmal teurer zu sein, als das Futter, was man im Supermarkt kaufen kann. Wenn man dann aber einmal die Inhaltsstoffe liest, wird man feststellen, dass man teures Geld für Abfall ausgibt. Oft ist nämlich nur ein winziger Anteil an Fleisch im Futter. Alles andere ist billiges Getreide oder Tier- und Pflanzenmehle. Abfallprodukte eben. Einfach mal aus Spaß hochrechnen, was das tolle Hochglanzfutter kosten würde, wenn es genauso viel Fleisch enthalten würde, wie artgerechtes Futter. Da stehen einem die Haare zu Berge!
Ganz wichtig ist, dass man die Deklarationen richtig lesen kann! MERKE:
-MEHL, egal ob FleischMEHL, FischMEHL oder PflanzenMEHL, sind immer Abfallprodukte aus der (Lebensmittel-)Industrie.
D.h. Abfall, der eigentlich laut EU-Recht nur verbrannt oder als Dünger verwendet werden darf - außer, er wird zur Haustierfutterherstellung benutzt.
Das sollte uns allen zu denken geben!
Futtermittelhersteller
Prinzipiell gilt: Alle Hersteller von Futtermitteln machen Tierversuche! Es ist allerdings bereits bestens erforscht, was eine Katze oder ein Hund in welchem Zustand (krank, alt, Kitten/Welpe) und in welcher Menge benötigt. Wenn sich ein Futtermittelhersteller nach dem Bedarf der Tiere richtet, benötigt er also keine tierquälerischen Tierversuche um sein Produkt an den Markt zu bringen. Wenn ein Hersteller aber solche Versuche nötig hat, sichert er damit das Überleben des Tieres durch solche Studien ab.
Jedoch nur das Überleben, nicht aber seine Gesundheit. Es reicht jedoch nicht, nur auf den Preis des Futters zu achten, denn sowohl minderwertige, als auch hochwertige Futtermittel sind in allen Preisklassen vertreten. Ein minderwertiges Futter enthält z.B. immer Tiermehl. Ursprünglich sollte dies aus Knochen und Trockenfleisch bestehen. Heute besteht Tiermehl aus Hufen, Krallen Klauen, Federn, Fell, Haut, Drüsen, Gehirn, Blasen usw. Diese Tiermehle werden nahezu vollständig aus Tierkörperverwertungsanlagen bezogen, so dass nicht selten Medikamente, Euthanasiemittel und Viren/ Bakterien an denen die Tiere gestorben sind, ebenfalls enthalten sind. Tierkörperverwertungsanlagen sind nicht darauf ausgelegt, diese Bestandteile vollständig zu vernichten, sondern, sie nur für den Abnehmer unschädlich zu machen.
Auch fleischige Brocken im Nassfutter bestehen selten aus Fleisch. Wenn Sie mal einen sog. „fleischigen Brocken“ zwischen den Fingern zerquetschen, werden Sie feststellen, dass die Reste selten faserig sind. Es handelt sich hier meist um Sojapansche.
Ein weiterer entscheidender Bestandteil minderwertiger Futtermittel ist Getreide. Das Verdauungssystem von Katzen (und Hunden) ist nicht auf die Verdauung von Getreide ausgelegt. Der Mensch spaltet dagegen bereits im Mund Zucker mithilfe von Speichelenzymen auf.
Bei der Katze (und dem Hund) dient der Speichel allerdings nur als Gleitmittel und enthält keine spaltenden Enzyme. Zu dem ist der Darm zu kurz, um irgendeinen Nährwert aus dem Getreide ziehen zu können. Somit ist Getreide ein reiner Füllstoff. Es macht die Tiere satt und sorgt dafür, dass das Tier jeden Tag 4-6 Kothäufchen macht. Das ist zu viel! Eine gebarfte Katze (oder Hund) z.B. setzt gerade mal 1-2 am Tag Kot ab.
Ich will hier niemanden zum Barfen überreden, aber diese natürliche Ernährungsweise beschreibt den Bedarf einer Katze (oder eines Hundes) vollständig. Aber auch hochwertige artgerechte Futtermittel erzielen die gleichen Ergebnisse.
Das minderwertige Mehl wird dann noch mit allerhand Tricks verarbeitet. So wird Getreide zum Beispiel in den einzelnen Bestandteilen gelistet, damit man Fleisch als Hauptbestandteil deklarieren darf. Es wird mit vielen Nahrungsergänzungen gearbeitet, um den Nährwert zu erhöhen. Zudem sind auch sehr viele Geschmacksverstärker und Lockstoffe enthalten. Außerdem enthält minderwertiges Futter meist einen nicht deklarierungspflichtigen Anteil an Roter Beete, damit der Kot des Tieres dunkel ist.
Wenn Sie aus Rücksicht auf die Versuchstiere die Fütterung umstellen wollen, gibt bereits die Deklarierung schon viel Aufschluss darüber, was der Hersteller zu verbergen hat!
- Wie viel Katzenklos brauche ich?
- Wieso wie viele?
- Ich denke, man braucht nur eines?
... Falsch!
Die Faustregel lautet:
so viel Toiletten wie Katzen plus eine werden benötigt. Bei einem Haus sollte auf jeder Etage aber mindestens eine stehen. Viele Katzen tolerieren es nicht, wenn auf ihr Klo schon ein anderer Mitbewohner gegangen ist.
Was das Streu angeht:
Am besten, Sie testen verschiedene Sorten aus. Orangenduft muss nicht unbedingt beliebt sein. Es gibt auch Sorten, die man wunderbar in der Toilette entsorgen kann. Das spart Müllkosten (und stinkt nicht so).
Unsere Racker nehmen (leider) Bentonitstreu. Jedenfalls noch. Da das aber so extrem staubt und stinkt, versuchen wir sie gerade auf ein Holzstreu umzustellen. Vier unserer Fellnasen akzeptieren bereits das Pinienstreu. Wunderbar! Es ist gesundheitsverträglich, staubt nicht, riecht gut, kann über das Klo oder den Kompost entsorgt werden. Jetzt müssen es nur noch die anderen kapieren. Es ist halt immer schwierig, alte Gewohnheiten abzulegen.
Auf die richtige Größe achten!
Oft sind die Klos zu klein und oder zu niedrig. Katzen buddeln nämlich gerne und darum sollte man auf einen hohen Füllstand des Einstreus achten.
Ein offenes Klo ist oft besser als ein geschlossenes.
Der Standort sollte geschützt sein (mit Rücken zur Wand, nicht an belebten Stellen) und nicht in der Nähe von Fress- und Trinknapf.
Sie wollen ja auch nicht direkt neben Ihrer Toilette zu Mittag essen, oder?
Und auf die Sauberkeit achten!
Jede Katze hat eine andere Toleranzgrenze! Das muss ausgetestet werden. Was jetzt nicht heißen soll, dass Sie das Klo einfach nur einmal in der Woche saubermachen. Einmal am Tag sollte schon mindestens sein, bei mehreren Katzen auch durchaus öfter.
Beherzigen Sie diese Regeln, dann sollten es aus Sicht der Katze in punkto Klo keine Beanstandungen geben. Pullert oder kotet die Katze aber doch mal wo anders hin, dann kann es hierfür viele Gründe geben. Weiteres dazu bei dem entsprechenden Unterpunkt: "meine Katze pullert nicht ins Klo".
Hier mein Katzenklo-Tipp:
Katzen lieben es, Platz zu haben, wenn sie ihr Geschäft verrichten.
Und sie wollen sich dabei umsehen können, damit sie nicht plötzlich angegriffen werden (Mobbing durch andere Katzen!).
Sie wollen auch nicht in Höhlen hocken (Deckelklo - pfui! Erinnert an ein Dixieklo.).
Zudem buddeln sie auch sehr gerne, also darf das Einstreu auch durchaus hoch sein (manche wollen sich anscheinend bis nach Australien durchbuddeln).
Da leider durchweg ALLE Katzenklos zu klein sind, empfehle ich, einfach eine Plastikkiste aus dem Baumarkt zu holen.Die gängigen Katzenklos sind in ihrer Grüße leider bestenfalls für Kitten geeignet.
Okay, die Kisten sind natürlich nicht unbedingt so schön wie ein handelsübliches Katzenklos (wenn man hier überhaupt von „schön“ sprechen kann). Aber die Katze wird es lieben! Endlich genügend Platz!
Und bitte ein gutes Einstreu wählen: je feiner, desto besser.Kann man gerne mal selber ausprobieren, indem man etwas Streu auf den Boden kippt und sich barfuß darauf stellt (okay, die Hände reichen auch schon aus, um zu merken, was ich meine). So merkt man am besten, welches Streu besonders piekt.
Wer von Ihnen würde denn gerne lange barfuß auf Silikatgranulat-Streu stehen geschweige denn hier sein Geschäft verrichten wollen? Also ich nicht!
Darum: Finger weg davon!
Und bitte kein Streu mit Duft wählen, denn:Katzen haben einen hochsensiblen Geruchssinn. Werden sie permanent mit Düften zugebombt, kann es sein, dass sie wichtige Gerüche (wie den der Artgenossen, der Familie u.a. und sogar ihren eigenen) nicht mehr richtig wahrnehmen können. Das kann logischerweise zu Verhaltensauffälligkeiten führen. Manche Katzen fühlen sich dann praktisch gezwungen, ihr Umfeld (die Wohnung) mit ihrem Urin zu markieren (ein mitunter sehr großes Problem bei Katzen).
Am besten ist natürlich Holzstreu… Mögen aber leider nicht alle (ich spreche da aus Erfahrung).
Darum: Augen auf beim Katzenklo. Ein gutes Klo kann vieles erleichtern.- Wieso baut man für seine Katzen ein Freigehege?
- Können die Katzen nicht trotzdem irgendwie entwischen?
- Wie baut man überhaupt ein Freigehege?
- Kann das denn das auch gut aussehen?
Es ist ein wunderbares Gefühl, nach Hause zu kommen und genau wissen, dass alle unsere Katzen da sind! Niemand kann ihnen etwas anhaben, weder Autos noch Hunde noch Jäger oder Tierfänger oder Rattengift oder gar Katzenhasser. Aber sie können dennoch ihr katzengerechtes Leben führen, an der frischen Luft sein und Sonne, Wind, Regen und Schnee erleben, auf Bäume klettern oder durchs Gehege rennen...
oder es sich einfach nur in einer schönen Ecke gemütlich machen. Durch eine Katzenklappe im Mauerwerk des Wintergartens können unsere Fellbälle auch während unserer Abwesenheit jederzeit ins Haus bzw. in den Garten, können also immer frei wählen, ob sie gerade lieber drinnen oder draußen sein möchten.
Wir haben uns für einen 1,40 m hohen Mattenzaun entschieden. Der Vorteil des Mattenzauns gegenüber eines Maschendrahtzaunes ist der größere Abstand der horizontalen Stäbe. Das erschwert (ein wenig) das Klettern im Zaun. Unser gesamter hinterer Garten ist von dem Mattenzaun eingezäunt. Das sind etwas über 700 qm Katzenparadies. Der Zaun umgibt die ganze hintere freie Fläche und schließt bündig mit dem Haus bzw. mit der Garage ab. Gesichert ist er mit einem Weidezaun. Allerdings haben die Katzen noch nie probiert, einen Schlag zu bekommen. Sie wissen genau, wann der Elektrozaun an ist und wann nicht.
Vor dem Freigang wurden sie außerdem mittels Tierkommunikation informiert, dass der Zaun beim Berühren mehr weh tut als eine Spritze beim Tierarzt. Das war wahrscheinlich schon ein Grund genug, den Ausbruch nicht zu probieren.
Katzen - gerade Maine Coon - können sehr hoch springen, durchaus höher als 1 m. Sie überspringen in der Regel aber nur niedrige Hindernisse von ca. einem halben Meter Höhe ohne zwischendurch aufzuspringen. Ein Zaun mit einer Höhe von ca. 1,50 m wird somit, bevorzugt an den Pfosten, angesprungen. Dort verweilt die Katze für einen kurzen Moment, um dann auf die andere Seite wieder abzuspringen.
Bitte beachten Sie, eine 5 kg schwere Katze kommt durch eine Spalt von ca. 4 cm. Der Zaun sollte somit dicht am Boden abschließen.
Untergraben kommt bei Katzen eher nicht vor (bei unseren jedenfalls nicht). Dennoch ist es sicherlich nicht verkehrt, den unteren Zaunrand zusätzlich mit Steinen abzusichern. Man kann ja nie wissen…
Auch wenn Sie denken, Ihre Katze würde schon aufpassen: Es braucht nur ein Vogel überraschend dicht vor der Katze vorbeizuflattern, und schon stürzt sie ab. Schutz bieten hier Katzenschutznetze. Diese gibt es in schwarz, weiß oder transparent, es kann also ein unauffälliges Netz ausgewählt werden. Die paar Euro dafür sind gut angelegtes Geld. Fliegengitter / Fliegennetze sind im Normalfall nicht als Ersatz für Katzenschutznetze geeignet, da sie zu instabil sind, um eine Katze im Sprung aufzuhalten.
Empfehlenswert sind Netze mit geringer Maschenweite (3x3cm), insbesondere wenn Gärten / Terrassen / Balkone im Erdgeschoß abgesichert werden. Bei größeren Maschen können Katzen oder andere Tiere, die eventuell auch von außen kommen, den Kopf durch die Maschen stecken und sich verfangen. Eingefärbte Netze (schwarz, grün) scheinen stabiler zu sein, als die dünnen, transparenten Nylonnetze, die manche Katzen schnell durchbeißen.
Fenster, die ganz geöffnet werden, stellen für Katzen in höheren Stockwerken eine nicht unerhebliche Gefahrenquelle dar. Entweder die Katze rutscht bei einen ungeschickten Sprung auf die Fensterbank weg, z.B. weil es dort vom Blumen begießen noch nass und rutschig ist, oder die Katze hat bei der Jagd nach einer Fliege das Tempo falsch eingeschätzt hat. Oder sie sitzt schon auf der Fensterbank, und beim Balancieren um die Blumentöpfe oder durch einen überraschend nahe vorbei fliegenden Vogel verliert sie das Gleichgewicht. Absturzunfälle vom Balkon oder aus dem Fenster passieren öfter, als viele Katzenfreunde glauben. Und es trifft nicht nur Katzenkinder, also glauben Sie nicht, Ihre Katze sei zu schlau dafür.
Im Erdgeschoß und im ersten Stock dient die Fenstersicherung dazu, bei Nicht-Freigängerkatzen das Entlaufen zu verhindern.
Alle Fenster, die geöffnet werden, während eine Katze im Raum ist, sollten gesichert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie dabei mit im Raum sind. Schnell genug, einen überraschend auftretenden Absturz zu verhindern, sind Sie bestimmt nicht...
Empfehlenswert ist es, auf gegenüberliegenden Seiten der Wohnung je ein katzengerecht gesichertes Fenster, eine gesicherte Tür oder einen gesicherten Balkon zu haben. So können Sie an heißen Sommertagen guten Gewissens die Wohnung richtig durchlüften.
Wie kann eine Sicherung erfolgen?
In der Regel erfolgt die Sicherung mit Hilfe von Katzenschutznetzen. In speziellen Fällen kann auch die Verwendung von fest montierten Metallgittern sinnvoll und möglich sein. Da das aber eher selten der Fall ist, gehen wir hier nur auf Netze ein.
Bei der Verwendung von Katzenschutznetzen zur Fenstersicherung gibt es zwei Grundprinzipien
- ein ständig angebrachtes Netz, also auch bei geschlossenem Fenster vorhanden.
- auf einen Rahmen gespanntes Netz, dass nur bei Bedarf in das geöffnete Fenster eingesetzt wird.
Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile
Ein fest montiertes Netz macht im täglichen Gebrauch die wenigste Arbeit. Es wird daher auch bei kurzem Lüften tatsächlich benutzt. Es ist auch für Fenster mit Zimmerpflanzen geeignet. Nachteile sind die optische Beeinträchtigung der Hausfassade durch das Netz, und die Notwendigkeit, Dübel zur Befestigung in die Mauer zu bohren, was mancher Vermieter nicht zulässt.
Ein auf einen Rahmen gespanntes Netz wird nur bei Bedarf in das geöffnete Fenster eingesetzt. Das geht recht einfach, ist aber natürlich ein zusätzlicher Handgriff, den man auch tatsächlich regelmäßig durchführen muss, damit die Sicherung einen Sinn hat. Da keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden, ist diese Sicherung auch dort möglich, wo der Vermieter etwas gegen Dübel-Löcher, Beeinträchtigung des Aussehens der Fassade usw. einzuwenden hat. Für schlecht zugängliche Fenster oder (seltene) nach außen öffnende Fenster mit Blumen auf der inneren Fensterbank ist das Ganze eher schlecht geeignet, da sich das Netz in diesen Fällen nicht problemlos einsetzen lässt.
Eine tödliche Falle sind Kippfenster! Die Katze versucht, um an die frische Luft zu gelangen oder einer Fliege etc. nachzujagen, durch den Spalt des Kippfensters zu klettern. Leider klappt dies in den seltensten Fällen. Meist rutscht die Mieze ab und steckt fest. Bei dem Versuch sich zu befreien wird die Lage nur noch schlimmer:
Wenn die Katze dabei in den nach unten enger werdenden Spalt rutscht, werden die inneren Organe gequetscht. Die Katze kann sich aus dieser Situation in der Regel nicht selbst befreien, sondern rutscht bei jeder Bewegung nur noch tiefer. Da die Katze immer versucht, sich aus dem Spalt zu befreien, ist sie letztendlich meist in ihrer schmalen Taille eingeklemmt.
Dort werden die empfindlichen Nieren, sowie Harnblase, Darmschlingen und die Bauchgefäße gequetscht. Oft ist sogar qualvolles Ersticken das Ergebnis. Es kommt bei Katzen jeden Alters vor. Das bedeutet auch ältere vernünftige Katzen sind nicht davor gefeit.
Kippfensterunfälle sind der absolute Horror für jede Katze und jeden Katzenfreund. Eventuell finden Sie Ihre Katze halbtot im Fenster hängend, und bekommen sie nicht dort heraus. Wenn Ihnen so etwas passiert, werden Sie sich den Verzicht auf die Sicherung nie verzeihen.
Bei der Vielzahl der möglichen inneren Verletzungen ist es unbedingt nötig, dass der Finder der Katze im Kippfenster umgehend mit ihr einen Tierarzt aufsuchen muss. Je schneller diese Katze behandelt wird, desto besser stehen ihre Chancen, wieder gesund zu werden.
Das Kippfenster-Syndrom kommt trotz Aufklärung deart häufig vor, so dass es einen eigenen Namen hat.
Alle für Katzen zugänglichen Kippfenster, die zeitweise geöffnet werden, müssen gegen Hindurchklettern gesichert werden. Also auch Kippfenster, die z.B. vom Balkon aus von außen zugänglich sind, selbst wenn diese in einen Raum führen, in dem sich die Katze normalerweise nicht aufhält. Auch in höheren Stockwerken ist diese Sicherung erforderlich, denn die Katze weiß nicht unbedingt, dass es vom äußeren Fenstersims aus nicht mehr weiter geht.
Einzige Ausnahme:
Kippfenster, bei denen die Spaltbreite an der breitesten Stelle deutlich geringer ist, als die Größe des Kopfes der Katze.
In der Praxis tritt dieser Fall bei Fenstern mit nur einem Fensterflügel auf, der in einem nur wenig größeren Mauerdurchbruch sitzt. Bei allen anderen Fenstern, insbesondere bei mehr als einem Fensterflügel, sind die Spalten eigentlich immer größer als der Kopf einer Katze.
Wie kann eine Sicherung erfolgen?
Nicht die Beste, aber die preiswerteste und schnellste Art ein Kippfenster zu sichern ist, einfach die Spaltbreite durch einen zusätzlichen Anschlag so zu begrenzen, dass der Kopf der Katze nicht mehr hindurchpasst.
Wenn das Fenster immer nur gekippt, und nie ganz geöffnet wird, kann das zum Beispiel durch eine lange, kräftige Schraube erfolgen, die mit Hilfe eines Dübels in die Mauer oberhalb des Fensters geschraubt wird.
Bei Holzfenstern ist eine andere Möglichkeit, in Fensterahmen und Fensterflügel je einen Schraubhaken anzubringen. Diese werden durch ein festes Band so miteinander verbunden, dass nur noch eine geringe Spaltbreite möglich ist. Zum kompletten Öffnen des Fensters lässt sich so ein Band aushängen. Bei Kunststofffenstern wird allerdings der Vermieter die Lösung mit den Schraubhaken nicht mögen, da sich die Schraublöcher später nicht mehr unsichtbar entfernen lassen.
Der Nachteil dieser Lösungen ist natürlich, dass die Lüftungswirkung durch die geringere Spaltbreite abnimmt.
Mit speziellen Gittern aus dem Zoogeschäft lässt sich ein Fenster sichern, ohne die Lüftungswirkung oder die Möglichkeit, das Fenster ganz zu öffnen, zu beeinträchtigen.
Diese Gitter werden so an den Fensterahmen geschraubt (die bessere Variante) oder geklebt (wenn der Fensterrahmen nicht beschädigt werden soll), dass der Spalt des Kippfensters vollkommen abgedeckt wird.
Der GAU ist passiert, die Katze ist eingeklemmt
Der größte anzunehmende Unfall ist passiert: befreien Sie Ihre Katze ganz vorsichtig aus dem Fenster. Schmerzbedingt könnte sie sich durch Beißen und Kratzen wehren wollen. Bringen Sie das verletzte Tier unbedingt sofort zum Tierarzt und nehmen Sie die Situation nicht auf die leichte Schulter. Auch wenn Sie keine äußeren Verletzungen sehen, heißt das nicht, dass die Katze nicht behandlungsbedürftig ist. Allein der Schock könnte ein Organversagen auslösen. Lassen Sie die Katze wenn möglich in der vorgefundenen Körperposition und bewegen Sie sie so wenig wie möglich. Decken zur Stabilisierung des Körpers auf dem Weg zum Tierarzt können einer Verschlechterung von Brüchen vorbeugen.
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